Begriff Definition
Tondachziegel

Tondachziegel oder Tonziegel sind in Deutschland die populärste Form zum Decken von Dächern. Durch ihre vielen positiven Eigenschaften sind Tondachziegeln trotz zahlreicher erhältlicher Alternativen nach wie vor sehr beliebt. Dächer aus Tonziegel schützen sehr gut vor den unterschiedlichen Witterungseinflüssen und bieten eine geringe Angriffsfläche für Verschmutzungen und Algen- sowie Moosbewuchs. Da es sich bei Ton um ein reines Naturprodukt handelt, sind Dachziegel aus Ton auf den ersten Blick ein umweltbewusstes Baumaterial. Weniger umweltfreundlich ist jedoch der Produktionsprozess von Tondachziegeln. Die Ziegel brennen bei ihrer Herstellung circa 24 Stunden bei etwa 1.200 Grad Celsius. Die durch den hohen Energieverbrauch entstehenden Treibhausgase belasten dabei nachhaltig das Klima.

Grundsätzlich sind Tondachziegel in drei Gruppen klassifiziert:

  • Naturrot
    Die natürliche Farbe des Tons bleibt beim Herstellungsvorgang erhalten, ohne Zusatz von Farbpigmenten.
  • Engobiert
    Der rote Ziegel erhält beim Brennvorgang einen Schlämmüberzug. Diese Engobe kann andersfarbige Farbpigmente und/oder Metalloxide enthalten.
  • Glasiert
    Glasierte Tondachziegel entstehen wie engobierte Ziegel. Die Engobe enthält zusätzlich Glas in gemahlener oder geschmolzener Form. Dadurch entsteht eine härtere Oberfläche. Bei der Verwendung glasierter Dachziegel gilt es auf die kommunalen Bestimmungen zu achten. Durch ihre erhöhte Blendwirkung sind sie an vielen Orten nicht erlaubt.

Die Entscheidung, welcher Tondachziegel zum Einsatz kommen soll, ist Geschmackssache. Minimaler Vorteil eines glasierten Ziegels ist die geringere Anfälligkeit für Schmutzablagerungen aufgrund seiner glatten Oberflächenstruktur.

Im Hinblick auf die Preisgestaltung von Tonziegeln kommt es auf vor allem auf die Ziegelform und - größe, die Oberflächenart (engobiert, glasiert oder natur) sowie den Herstellernamen an. In der Regel bewegen sich die Stückpreise pro Ziegel zwischen 50 Cent und 2 Euro. Ratsam ist es die Quadratmeterpreise des zu deckenden Daches zu berücksichtigen. In Abhängigkeit von der Art und Neigung des Daches, Deckungsart und Verlegeweise der Dachziegel besteht die Möglichkeit, dass die Kosten bei der Verwendung eines und desselben Dachziegels sehr verschieden ausfallen.

 

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Titanzink

Titanzink ist ein hochwertiges Material, das aus einer Zink-Kupfer-Titan-Legierung besteht. Es ist in der Baubranche sehr beliebt und wird im Allgemeinen für Dächer, Fassaden, Regenrinnen und Sanitärarbeiten, aber auch viele andere Anwendungen vom Druckguss bis zur Galvanik verwendet. Zink an sich ist jedoch spröde und schwach, weshalb es häufig mit anderen Metallen legiert wird. Erfolgt eine Legierung mit Titan, ist es weiterhin leicht, aber außergewöhnlich fest. Insbesondere wegen der Festigkeit und Haltbarkeit von Titan wird es oft für chirurgische Instrumente, Flugzeugkomponenten, Fotogravurplatten, zur Verwendung in Trockenbatterien sowie zum Stanzen und Prägen verwendet.

Titanzink ist ein Nichteisenmetall, enthält demzufolge keine Spuren von Eisen und rostet daher auch nicht. Insbesondere wegen der Lebensdauer und Oberflächenfestigkeit ist Titanzink eine gute Wahl, wenn es um die Langlebigkeit von Produkten geht.

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Tiefgründung

Anders als bei der Flachgründung werden die Bauwerkslasten bei der Tiefgründung nicht direkt unterhalb des Fundamentes in den Untergrund geleitet, sondern in tiefere, tragfähige Schichten abgetragen. Die Art der Tiefgründung hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab.

Gute Gründe für die Tiefgründung

Eine Tiefgründung ist dann erforderlich, wenn die oberen Bodenschichten keine ausreichende Tragfähigkeit besitzen. Um dennoch die Bauwerkslasten zuverlässig abzutragen, muss die Gründung soweit in die Tiefe reichen, bis fester Boden erreicht ist. Dies ist zum Beispiel bei weichen, stark organischen (sumpfigen) oder stark wasserhaltigen Böden der Fall.

Verschiedene Arten der Tiefgründung

Welche Form der Tiefgründung zur Lastabtragung angewandt wird, hängt von den baulichen Voraussetzungen sowie von der Beschaffenheit des Untergrunds ab. Generell sind folgende Arten der Tiefgründung gebräuchlich.

  • Bohrpfähle
    Man unterscheidet hier zwischen Spitzendruckpfählen, die bis in den tragfähigen Boden geführt werden und Reibungspfählen. Diese kommen zum Einsatz, wenn der tragfähige Boden erst in großer Tiefe zu finden ist. Der Pfahl wird durch die Reibungskräfte (Mantelreibung) im nicht tragfähigen Boden gehalten. Die Bohrpfähle bestehen in der Regel aus Stahlbeton.

  • Verdrängungspfähle
    Verdrängungspfähle werden in den Untergrund gerammt, gerüttelt, gedreht oder gedrückt. Wahlweise kommen Fertigpfähle aus Stahlbeton oder Stahl sowie Ortbetonpfähle zum Einsatz.

  • Rammpfähle
    Als Rammpfähle werden duktile Gusspfähle eingesetzt. Sie eignen sich als Gründungspfähle, zur Auftriebssicherung oder zur Nachgründung. Der Einbau erfolgt mit Hilfe hydraulischer Rammen, anschließen werden die Rohre aus Gusseisen mit Beton verfüllt.

  • Schraubpfähle
    Bei erschwerten Bedingungen kommen Schaubpfähle für die Tiefgründung zum Einsatz. Dies ist der Fall, wenn ein Rammen der Pfähle in den Untergrund nicht möglich ist, zum Beispiel bei umliegender Bebauung, die durch die Erschütterung beim Rammvorgang belastet wird.

Die Tiefgründung ist ein Bereich des Spezialtiefbaus, Alle Vorschriften und Regelungen rund um diese Gründungsart ist in der DIN 1536 „Ausführung von Arbeiten im Spezialtiefbau“ festgehalten.

Wirtschaftlichkeit von Tiefgründungen

Tiefgründungen sind aufwändig und teuer und in der Regel erst bei größeren Bauwerken wirtschaftlich. Teilweise werden auch Mischformen eingesetzt, bei denen lediglich stark belastete Bauwerksteile tiefgegründet und die weniger belasteten Bereich flachgegründet sind.

 

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Thermostat

Thermostate regeln die Raumtemperatur. Sie sind in verschiedenen Arten erhältlich, wie beispielsweise:

  • Manuell einstellbare Thermostate
    Manuell einstellbare Thermostate sind die am häufigsten genutzten Thermostate zum Steuern von Heizkörpern. Sie reagieren selbstständig auf Temperaturveränderungen, sind preiswert in der Anschaffung und einfach zu montieren. Im Gegensatz zu älteren Modellen können neue Ventile voreingestellt werden. Dies ist die Voraussetzung, damit ein hydraulischer Abgleich stattfindet und eine Heizung optimal eingestellt und betrieben werden kann.

  • Elektrische Funkthermostate
    Elektrische Funkthermostate messen die Raumtemperatur und steuern mehrere Ventile mit einem elektrischen Signal. Ein typischer Anwendungsbereich eines Funkthermostats sind Flächenheizungen. Die Technik ist verhältnismäßig teuer in der Anschaffung führt jedoch mit einer digitalen Regelung zu mehr Komfort und Energieeffizienz. Mithilfe intelligenter Algorithmen lässt sich das Verhalten der Heizung perfekt auf Nutzung und Gebäude abstimmen. Die Ventile können voreingestellt werden.

  • Digital programmierbare Thermostate
    Digital einstellbare Thermostate werden meistens direkt am Heizkörper installiert. Sie besitzen den Vorteil, digital kommunizieren zu können. Hauseigentümer können Zeiten und gewünschte Temperatur einspeichern. Diese intelligente Form des «Smart Home» erlaubt Nutzern ihr Heizverhalten optimal an die Bedürfnisse anzupassen. Sogar von unterwegs können bei der digitalen Variante beispielsweise über eine installierte App auf dem Smartphone Einstellungen vorgenommen oder geändert werden. Auch für digital programmierbare Thermostate können voreinstellbare Ventile, die sich für einen hydraulischen Abgleich eignen, erworben werden.

Egal ob sie manuell einstellbar, digital, programmierbar oder auch elektrisch ferngesteuert funktionieren, müssen sie kontinuierlich gemessen werden, um eine optimale Funktionsweise zu gewährleisten. Messen die sogenannten Fühler, dass die Raumtemperatur zu warm ist, vermindern sie automatisch den Heizwasserfluss durch Heizkörper und Flächenheizung und senken die Temperatur im Raum. Deshalb sollte darauf geachtet werden, Fühlerelemente an optimale Standorte zu installieren, an denen keine Temperaturfälschung entstehen kann.

An folgenden Standorten kann es zu Problemen kommen:

  • Hinter Vorhängen oder Einrichtungsgegenständen.
  • In Heizkörpernischen.
  • In Bereichen, die kalter Zugluft ausgesetzt sind.

Thermostate sind besonders bei älteren Gebäuden mit einer schlechten Wärmdämmung von Vorteil. Diese besitzen einen niedrigen Wärmeschutz von Fenstern, Fassaden und Dächern. Somit geht Wärme verloren, auch dann, wenn sich niemand im Gebäude befindet. Intelligente Thermostate, die programmierbar sind, können in dieser Zeit Temperaturen reduzieren. Somit können Hauseigentümer Energie einsparen und gleichzeitig etwas für die Umwelt leisten.

 

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Thermografie

Thermografie ist ein Infrarotverfahren, mit dem Temperaturunterschiede an der Oberfläche von Bauteilen grafisch dargestellt werden können. Mit diesem Verfahren können Wärmebrücken oder Feuchtstellen aufgespürt werden. Der Vorteil der Thermografie liegt darin, dass Temperaturunterschiede sofort sichtbar werden. Allerdings ist die Methode sehr teuer und zeigt nicht an, ob die vorhandenen Temperaturunterschiede aufgrund von Feuchtstellen oder Wärmebrücken entstanden sind.

Siehe auch https://www.hausbauberater.de/thermografie.

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Thermische Ausdehnung

Unter einer thermischen Ausdehnung versteht man die Veränderung eines Materials in seinem Volumen. Diese wird durch die Veränderung der Temperatur hervorgerufen. Dies wirkt sich auf die Länge, Breite und das Volumen des Materials aus. Der Kennwert hierfür ist der Ausdehnungskoeffizient.  Wird ein Körper erwärmt, so dehnt er sich aus. Beim Abkühlen zieht er sich jedoch wieder zusammen. Jedes Material, egal ob es fest, flüssig oder gasförmig ist, besitzt bei einer bestimmten Temperatur ein messbares Volumen. Allgemein gilt, dass bei den meisten Materialien das Volumen zunimmt. Ausnahmen hierfür sind Wasser, Gummi sowie einige Kunststoffe. Jedoch dehnen sich die verschiedenen Stoffe unterschiedlich aus. So erweist sich, dass die Ausdehnung von festen und flüssigen Stoffen abhängig vom Material ist, während bei Gasen die Ausdehnung nicht von der Art des Gases abhängig ist. Werden Stoffe von unterschiedlichem Aggregatzustand erwärmt, ist die Volumenänderung von Gasen größer als bei Flüssigkeiten und die Volumenänderung von Flüssigkeiten größer als bei festen Körpern.

Ausdehnung von festen Körpern

Je stärker ein fester Körper erwärmt wird, desto stärker dehnt er sich aus. Beim Abkühlen zieht er sich dementsprechend wieder zusammen. Bei der Bestimmung einer Volumenausdehnung sollte deswegen beachtet werden, dass je größer beziehungsweise länger ein Körper ist, umso mehr verändert der Körper unter Temperaturveränderung sein Volumen beziehungsweise seine Länge.

Ausdehnung von Flüssigkeiten bei einer thermischen Erwärmung

Genau wie bei festen Materialien hängt die Änderung des Volumens von flüssigen Stoffen vom Ausgangsvolumen der Flüssigkeit ab. Das bedeutet, dass je größer das Volumen ist, umso größer ist auch hier die Ausdehnung.

Ausdehnung von gasförmigen Stoffen bei einer Erwärmung

Genau wie bei festen Materialien dehnen sich gasförmige Stoffe bei einer Erwärmung aus und ziehen sich bei einer Temperaturabnahme wieder zusammen. Bei Gasen ist die Volumenänderung deutlicher sichtbar als bei flüssigen und festen Körpern, da sich Gas zehnmal stärker als Wasser ausdehnt.

 

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Synonyme - Wärmeausdehnung,thermische Expansion,thermischer Ausdehnungskoeffizien
Temperaturdifferenz

Eine Temperaturdifferenz oder auch Temperaturspreizung genannt, gibt den Unterschied zwischen zwei Temperaturmesspunkten an. Sie tritt häufig im Zusammenhang mit Systemen auf, die Wärme mithilfe eines Wärmeüberträgermediums wie beispielsweise Wasser transportieren. So zum Beispiel liefert ein Zentralheizungssystem warmes Wasser mit der sogenannten Vorlauftemperatur in die Heizkörper. Von dort fließt das Wasser mit einer niedrigeren Rücklauftemperatur wieder zurück. Die entstandene Temperaturspreizung ist somit die Differenz von Vorlauf- und Rücklauftemperatur.

Auch wenn beide Temperaturen in Grad Celsius (°C) angegeben werden, ist die korrekte Einheit der Temperaturdifferenz das Kelvin (K). Der Wert der Differenz entspricht den Celsius-Temperaturen.

Bei Fernwärme- und Nahwärmnetzen erweisen sich die Umstände qualitativ konform wie bei einem Zentralheizungssystem im Inneren eines Gebäudes. Auch hier ist das Ziel, die Übergänge so zu betreiben, dass eine möglichst niedrige rücklaufende Temperatur erreicht wird.

Da die Leitungen eine überdurchschnittliche Länge vorweisen, ist es bei diesen Netzen besonders wichtig, den Aufwand für das Pumpen einzugrenzen. Eine Temperaturdifferenz von mindestens 30 oder 40 Kelvin ist hierfür angemessen. Somit benötigen Fernwärmenetze höhere Temperaturdifferenzen als Heizungssysteme in einem Gebäude.

Ähnliche Situationen treten beim Betreiben von Solaranlagen und Solarkollektoren auf. Eine Temperaturdifferenz von 10 Kelvin ist die Regel. Es ist bei diesen Systemen wichtig, dass die Temperatur nicht zu hoch ausfällt, da dieses mit hohen Wärmeverlusten einhergeht. Somit ist es optimal, wenn ein guter Wärmeübergang in dem Wärmeüberträger des Systems erfolgt. Die Solaranlage arbeitet am effektivsten, wenn die Wärme an dieser Stelle auf einem niedrigen Energieniveau abgegeben werden kann. Darum ist der Energiegewinn einer Solaranlage mit einer Heizungsstützung höher als bei einer Anlage für die reine Warmwasseraufbereitung. Ganz besonders wenn die Heizungsanlage mit einer geringen Vorlauftemperatur arbeitet.

Die Temperaturdifferenz ist einfach zu ermitteln. Das einzige, was hierfür benötigt wird, sind zwei ausreichend genaue Temperatursonden. Wenn zuzüglich der Volumenstrom mit einem hierfür geeigneten Messgerät erfasst wird, lässt sich die gelieferte Wärmeleistung einfach leicht feststellen. Durch eine zeitliche Einbeziehung von etwa einem Jahr wird die gesamte gelieferte Wärmemenge erfasst.

 

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Synonyme - Temperaturspreizung
Teilunterkellerung

Wer die Kosten für einen kompletten Keller unter seinem Haus scheut, etwa beim Bau eines Bungalows, kann auch nur einen Teil des Gebäudes unterkellern. Eine Teilunterkellerung kann auch aus Gründen der Geländegegebenheiten sinnvoll sein. Eine Teilunterkellerung ist immer dann sinnvoll, wenn Bauherren nur wenig Platz als Abstellfläche benötigen, diese aber trotzdem aus dem Wohnbereich verbannen wollen. Auch Häuser mit Hanglage bieten sich für eine Teilunterkellerung an. Aufwendige Aufschotterungen sind hier nicht notwendig und die Schräglage kann optimal genutzt werden.

Bei einer Teilunterkellerung sind besonders die Anforderungen an die Statik zu beachten. Dies bedeutet, dass in manchen Fällen eine Teilunterkellerung kostenintensiver als eine Vollunterkellerung ist. Teilunterkellerungen sind durch Nutzung von vorgefertigten Beton-Fertigteilelementen schnell umsetzbar. Genau wie bei der Planung einer Vollunterkellerung sind auch bei einer Teilunterkellerung die Gegebenheiten des Bauuntergrundes entscheidend. Wichtige Kriterien hierfür sind beispielsweise die Tragfähigkeit des Bodens oder die Tatsache,ob Grundwasser in den geplanten Gründungstiefen anzutreffen ist.

Auch die Planung des Hauses, wie zum Beispiel die Position der Geschosstreppe und die Lage des Hausanschlussraums, sind für die Teilunterkellerung eines Gebäudes von Bedeutung. Bauherren sollten frühzeitig die entscheidenden Parameter in der Planungsphase berücksichtigen und die individuelle Ausführung einer Teilunterkellerung durch Fachleute begleiten lassen. Nur so lassen sich die individuellen Gegebenheiten vor Ort ermitteln und fundierte Entscheidungen treffen.

Hinweis:
Bezogen auf den Quadratmeterpreis ist eine Teilunterkellerung immer teurer als eine Vollunterkellerung.

 

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Synonyme - Teilkeller
Teilungserklärung

Werden Wohnungen in einem Haus separat verkauft, muss eine Teilungserklärung vorliegen. Kaufinteressenten müssen besonders vorsichtig dabei vorgehen, da diese nicht nur die Rechte und Pflichten der einzelne Eigentümer aufzeigen. Wer sich zum Kauf einer Wohnung entschlossen hat, muss insbesondere ergründen, ob es Regelungen gibt, die sich zum Nachteil für ihn auswirken könnten. Bestandteile einer Teilungserklärung sind:

  1. Aufteilungsplan
    Im Aufteilungsplan sind Größe und Lage der Gebäudeteile festgehalten. Die Höhe des jeweiligen Eigentumsanteils ist meistens in Tausendstel angegeben.

  2. Abgeschlossenheitsbescheinigung
    Eine Abgeschlossenheitsbescheinigung bescheinigt die unabhängige Nutzung der einzelnen Wohneinheiten.

  3. Gemeinschaftsordnung
    In einer Gemeinschaftsordnung sind die Rechte und Pflichten der einzelnen Eigentümer festgehalten. Sie kann, aber muss keine Hausordnung beinhalten.

Eine Teilungserklärung ist die Voraussetzung dafür, dass einzelne Wohnungsgrundbücher angelegt werden können. Jeder Bestandteil der Teilungserklärung sowie die einzelnen Wohnungsgrundbücher müssen von einem Notar beglaubigt sein. Anschließend können die einzelnen Wohneinheiten verkauft werden. Da die Aufteilungen vor dem Verkauf der einzelnen Wohnungen stattfinden, hat der Käufer keinerlei Einfluss auf Regelungen der Teilungserklärung.

In einer Teilungserklärung muss ersichtlich sein, was das Sondereigentum und was das Gemeinschaftseigentum ist. Eine genaue räumliche Aufteilung ist im Aufteilungsplan vermerkt. Jedoch muss auch geklärt sein, ob beispielsweise die gesamten Wasserleitungen des Hauses zum Gemeinschaftseigentum zählen oder nur die Hauptversorgungsleitungen. Dies kann bei einem Schaden von relevanter Bedeutung sein, da alle Eigentümer anteilsweise für einen Schaden aufkommen müssen. Schäden, die unter das Sondereigentum fallen, müssen vom jeweiligen Wohnungseigentümer übernommen werden. Zu beachten sind auch die Nutzungs- und Gebrauchsbeschränkungen.

In einer Teilungserklärung wird auch geregelt, ob eine gewerbliche Nutzung des Sondereigentums möglich ist. Die Gebrauchsbeschränkung ist Bestandteil der Teilungserklärung. Sie regelt zum Beispiel die Verteilung der anfallenden Kosten, die Hausordnung und die sogenannten Sondernutzungsrechte. Eine Änderung der Gemeinschaftsordnung kann erst erfolgen, wenn alle Eigentümer mit den Änderungen einverstanden sind. Deshalb sollten sich Kaufinteressenten bereits im Vorfeld mit der Materie befassen.

 

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Teileigentum

Teileigentum ist nach § 1 Absatz III Wohnungseigentumsgesetz als das Sondereigentum nicht zu Wohnzwecken dienenden Räumen eines Gebäudes definiert. Es entsteht wie Wohnungseigentum durch eine Teilungserklärung oder einem Teilungsvertrag. Ein Teileigentum dient im Gegeneinsatz zu Wohnungseigentum nur gewerblichen Zwecken. 

Wird Wohnungseigentum in Teileigentum umgewandelt, beziehungsweise Teileigentum in Wohnungseigentum, bedarf es der Zustimmung jedes Eigentümers und einen Eintrag in das Grundbuch. Mit der Umwandlung ist eine Änderung des Sondereigentums verbunden. Eine Anpassung der Baugenehmigung gilt es zu beantragen.

Bestandteil des Teileigentums sind nach § 5 WEG die Dinge, die verändert, beseitigt oder eingefügt werden. Eine Beeinträchtigung des Gemeinschaftseigentums beziehungsweise das Sondereigentum anderer Teileigentümer darf jedoch nicht über das zulässige Maß beeinträchtigt oder verändert werden.

Gesetzliche Grenzen für einen Gebrauch von Teileigentum sind in der Begründungsurkunde des Wohnungseigentums festgelegt. Hier finden beide Parteien die wesentlichen Faktoren, die es zu beachten gilt. Das bedeutet, dass wenn Räume zu gewerblichen Zwecken, zum Beispiel als Büro genutzt und eingetragen sind, das Betreiben einer Restauration rechtswidrig ist. In dem Fall käme es zu einer Verletzung des Sonderrechts.

Sind im hinterlegten Vertrag (Grundbuch) Begründungen der Eigentumsanteile vermerkt, können Räume beispielsweise auch zu gastronomischen Zwecken genutzt werden. Das Teileigentum fällt dann unter das Sondereigentumsrecht. Der Teileigentümer kann sein Eigentum somit weitgehender nutzen. Eine Nutzung zu wohnlichen Zwecken ist auch hier nicht möglich.

 

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