Überzug

Begriff Definition
Überzug

Ein Überzug ist als statisch wirksames Bauteil eines Gebäudes ein raumüberspannender Träger aus Stahlbeton oder Holz, an dem eine (Decken)-Last hängt, die Decke selbst ist nicht als Platte ausgesteift.

Konstruktion eines Überzugs

Überzüge aus Stahlbeton werden in der Regel als Halbfertigteile mit offenen Anschlussbewehrungen im unteren Bereich gefertigt. Der endgültige kraftschlüssige Verbund erfolgt mit dem Betonieren der Decke auf der Baustelle. Überzüge im Holzbau bestehen aus tragfähigen Brettschichtholzträgern, deren Querschnitt und Belastbarkeit gemäß der Statik bemessen werden, die Aufhängung der Decke erfolgt über ebenfalls statisch festgelegte, für den Holzbau geeignete Befestigungsmittel und Verbindungen.

Einsatzbereiche für Überzüge

Im Einfamilienhausbau spielen Überzüge eine untergeordnete Rolle, meist erfolgt die Lastabtragung aus der Decke über tragende Wände, die Dimensionierung der Decke selbst oder über Unterzüge oder Blindbalken (in die Decke integrierte Unterzüge). Zum Einsatz kommen Überzüge in der Regel im Stahlbeton- und Holzskelettbau für große Hallen, im Mehrfamilienhausbau, für Hochregallager oder Parkhäuser. Ihre Aufgabe ist es, große Spannweiten stützenfrei zu überbrücken und die Deckenlasten aufzunehmen.

Überzug oder Unterzug?

Der Unterschied zwischen Überzug und Unterzug liegt in der Lastabtragung, bzw. im Tragverhalten. Während ein Unterzug unterhalb eines Bauteils angebracht ist und die daraus anfallenden Lasten trägt, wirken auf den Überzug Zuglasten, da das darunterliegende Bauteile daran befestigt ist. Insbesondere bei Stahlbetonträgern bedeutet dies eine entsprechend abgestimmte Anordnung der Bewehrung. Ein weiterer Unterschied: Während auf dem Überzug eine ausgesteifte Platte aufliegt, sind die Deckenlasten beim Überzug nicht als Platte ausgebildet.

 

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