Temperaturdifferenz
Begriff | Definition |
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Temperaturdifferenz | Eine Temperaturdifferenz oder auch Temperaturspreizung genannt, gibt den Unterschied zwischen zwei Temperaturmesspunkten an. Sie tritt häufig im Zusammenhang mit Systemen auf, die Wärme mithilfe eines Wärmeüberträgermediums wie beispielsweise Wasser transportieren. So zum Beispiel liefert ein Zentralheizungssystem warmes Wasser mit der sogenannten Vorlauftemperatur in die Heizkörper. Von dort fließt das Wasser mit einer niedrigeren Rücklauftemperatur wieder zurück. Die entstandene Temperaturspreizung ist somit die Differenz von Vorlauf- und Rücklauftemperatur. Auch wenn beide Temperaturen in Grad Celsius (°C) angegeben werden, ist die korrekte Einheit der Temperaturdifferenz das Kelvin (K). Der Wert der Differenz entspricht den Celsius-Temperaturen. Bei Fernwärme- und Nahwärmnetzen erweisen sich die Umstände qualitativ konform wie bei einem Zentralheizungssystem im Inneren eines Gebäudes. Auch hier ist das Ziel, die Übergänge so zu betreiben, dass eine möglichst niedrige rücklaufende Temperatur erreicht wird. Da die Leitungen eine überdurchschnittliche Länge vorweisen, ist es bei diesen Netzen besonders wichtig, den Aufwand für das Pumpen einzugrenzen. Eine Temperaturdifferenz von mindestens 30 oder 40 Kelvin ist hierfür angemessen. Somit benötigen Fernwärmenetze höhere Temperaturdifferenzen als Heizungssysteme in einem Gebäude. Ähnliche Situationen treten beim Betreiben von Solaranlagen und Solarkollektoren auf. Eine Temperaturdifferenz von 10 Kelvin ist die Regel. Es ist bei diesen Systemen wichtig, dass die Temperatur nicht zu hoch ausfällt, da dieses mit hohen Wärmeverlusten einhergeht. Somit ist es optimal, wenn ein guter Wärmeübergang in dem Wärmeüberträger des Systems erfolgt. Die Solaranlage arbeitet am effektivsten, wenn die Wärme an dieser Stelle auf einem niedrigen Energieniveau abgegeben werden kann. Darum ist der Energiegewinn einer Solaranlage mit einer Heizungsstützung höher als bei einer Anlage für die reine Warmwasseraufbereitung. Ganz besonders wenn die Heizungsanlage mit einer geringen Vorlauftemperatur arbeitet. Die Temperaturdifferenz ist einfach zu ermitteln. Das einzige, was hierfür benötigt wird, sind zwei ausreichend genaue Temperatursonden. Wenn zuzüglich der Volumenstrom mit einem hierfür geeigneten Messgerät erfasst wird, lässt sich die gelieferte Wärmeleistung einfach leicht feststellen. Durch eine zeitliche Einbeziehung von etwa einem Jahr wird die gesamte gelieferte Wärmemenge erfasst.
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Synonyme:
Temperaturspreizung |