Innere Oberflächentemperatur

Begriff Definition
Innere Oberflächentemperatur

Betrachtet man in der Baubiologie die unterschiedlichsten Oberflächen in einem Gebäude, dann fällt schnell auf, dass hier Temperaturunterschiede herrschen. So ist in der Regel die Glasscheibe eines Fensters kühler als die Wand um das Fenster herum. Ziel einer energetischen Bauweise ist diesen Temperaturunterschied zwischen Oberflächen so gering wie möglich zu halten. In der Praxis bedeutet das die Orientierung an der Raumtemperatur. Die innere Oberflächentemperatur an einer Zimmerwand wird von den Maßnahmen zur Wärmedämmung beeinflusst. Ebenso verhält es sich bei Fenster und Türen. Umso schlechter die Bauteile gedämmt sind, desto höher ist der Temperaturunterschied auf ihren Oberflächen.

Das Abstrahlen dieser kalten Luft nehmen Bewohner häufig unangenehm wahr, sie sprechen dann auch von „kalter Zugluft“. Besonders negativ wirkt sich aber dieser Unterschied in den Temperaturen auf die Heizkosten auf. Denn die kalte Luft strahlt in einen beheizten Raum, infolgedessen dieser stärker beheizt werden muss. Das führt zu einem gestiegenen Energieverbrauch und damit zu hören Heizkosten. Dem Punkt der inneren Oberflächentemperatur kommt auch in Bezug auf Feuchtigkeit besondere Aufmerksamkeit zu. Die unterschiedlichen Oberflächentemperaturen führen unter Umständen zu einem stärkeren Tau-Aufkommen an Bauteilen. Dies geht oft einher mit einem Feuchtigkeitsschaden oder zumindest einer überdurchschnittlich starken Belastung einzelner Bauelemente. Auch droht hier die Bildung von Schimmel.

In der Bauphysik berechnet man die innere Oberflächentemperatur auch als Klima-unabhängiger Bauteilkennwert. Dieser lässt sich anhand einer Formel nach Norm ISO 13788 zur Vermeidung von kritischer Oberflächenfeuchte auf Tauwasserbildung im Bauteilinneren berechnen.

Siehe auch: hausbauberater.de/fachbegriffe/oberflaechentemperatur

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