Bivalente Wärmepumpe

Begriff Definition
Bivalente Wärmepumpe

Von einer bivalenten Wärmepumpe spricht man, wenn die Heizwärme für ein Gebäude in Kombination mit einem weiteren Energieerzeuger produziert wird. Die zweite Heizquelle unterstützt oder übernimmt die Heizwärmeproduktion bei tiefen Außentemperaturen, wenn die Leistung der Wärmepumpe nicht mehr ausreicht.

Wann sind bivalente Wärmepumpen geeignet?

Bivalent betriebene Wärmepumpen kommen in Altbauten sowie in größeren Gebäuden zum Einsatz. Sie können als System zusammen mit einem weiteren Heizsystem installiert oder nachgerüstet werden. Die Nachrüstung ist insbesondere bei moderneren vorhandenen Systemen sinnvoll. Die Kombination von Wärmepumpe und konventionellem Heizsystem bringt insbesondere wirtschaftliche Vorteile, als besonders sinnvoll hat sich die Abdeckung 80/20 herausgestellt. Dies bedeutet, dass 80 % der Energieerzeugung durch die Wärmepumpe und 20 % durch einen Spitzenlastkessel übernommen werden. Der Spitzenlastkessel geht in Betrieb, wenn die Kapazitäten der bivalenten Wärmepumpe nicht mehr ausreichen, zum Beispiel bei besonders tiefen Temperaturen, wie sie nur an wenigen Tagen im Jahr vorkommen.

Betriebsweisen der bivalenten Wärmepumpe

Für den bivalenten Betrieb einer Wärmepumpe haben sich drei Formen bewährt:

  • bivalent-alternative Betriebsweise
    Der bivalent-alternative Betrieb ist bei hohen Vor- und Rücklauftemperaturen sinnvoll sowie bei einer begrenzten Leistung der Wärmepumpe. Die beiden Systeme arbeiten nicht parallel, sondern nach dem Entweder-Oder-Prinzip. Da die Abdeckung der Wärmepumpe pro Jahr bei etwa 60 % im Vergleich zu anderen Betriebsarten liegt, ist diese Variante nur selten sinnvoll.

  • bivalent-teilparallele Betriebsweise
    Wenn Wärmepumpe und alternatives Heizsystem gleichzeitig Wärme liefern, spricht man vom bivalent-teilparallelem Betrieb. Zum Hauptenergieerzeuger Wärmepumpe wird bei Bedarf die zweite Energiequelle zugeschaltet. In Abhängigkeit vom Bivalenzpunkt kann hier eine Jahresdeckung von 80 % vorliegen.

  • bivalent-teilparallele Betriebsweise
    Von bivalent-teilparallelem Betrieb spricht man, wenn Wärmepumpe und zweites Heizsystem grundsätzlich parallel laufen, der zweite Wärmeerzeuger jedoch ab einer bestimmten Außentemperatur die Lieferung der Heizenergie komplett übernimmt, zum Beispiel weil hohe Rücklauftemperaturen erforderlich sind oder es sich um eine Luft-Wärmepumpe handelt.

Mögliche Kombinationen mit der bivalenten Wärmepumpe

Die bivalente Wärmepumpe kann mit fossilen oder regenerativen Energieerzeugern kombiniert werden, so zum Beispiel mit einer Gas- oder Ölheizung, einem Kaminofen oder einer Holzheizung.

 

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