Begriff Definition
Hepa-Filter

Ein Hepa-Filter kommt zum Einsatz, wenn die mechanische Reinigung von Luft gefragt ist. Die Abkürzung Hepa steht für den englischen Namen „High Efficiency Particulate Air“. Auf gut Deutsch, Luftfilter mit hoher Wirksamkeit gegen Teilchen. Entwickelt in den 40er Jahren, findet sie heutzutage überall dort ihren Einsatz, wo die Luft von kleinsten Schwebeteilchen, wie beispielsweise Viren, Pollen, Aerosole und Keime, gereinigt werden soll:

  • Operationssälen
  • Reinräumen
  • Intensivstationen
  • Luftreinigern
  • Staubsaugern

Hepa-Filter werden aus Zellulose, Glasfasern oder anderen synthetischen Fasern gefertigt. Die sehr dünnen Filterschichten werden in mehreren Lagen übereinander geschichtet, um eine möglichst großen Filtereffekt zu erzielen.

Hepa-Filter sind dafür hilfreich, die Luft von Teilchen, die um ein mehrfaches kleiner sind als die Zwischenräume zwischen den Fasern, zu filtern. Dabei werden folgende Wirkungsweisen genutzt:

  • Sperreffekt
  • Trägheitseffekt
  • Diffusionseffekt

In Europa sind Filter genormt und werden in den Filterklassen 1–17 unterteilt. Hierbei gibt eine hohe Zahl auch gleichzeitig ein hohes Filtervermögen an. Hepa-Filter sind in den Filterklassen 13–14 erhältlich.

Hepa-Filter sind Verbrauchsmaterialien und müssen von Zeit zu Zeit ausgewechselt werden. Bei einer normaler Partikelbelastung in der Luft, sollte dieses alle 6 bis 12 Monate geschehen, um eine effiziente Luftreinigung zu gewährleisten. Abhängig vom Material kann ein Hepa-Filter ausgewaschen und somit gereinigt werden. Jedoch ist es von Vorteil Einweg-Modelle zu verwenden, da dies Hygiene-Technisch viele Vorteile bietet.

 

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Synonyme - Schwebstoff-Filter,High Efficiency Particulate Airfilter
Hinterfeuchtungsschutz

Hinterfeuchtungsschutz; auch als Dichtschlämme bezeichnet, ist eine relativ flüssige Zement-Kunststoff-Mischung, mit der unter anderen die Außenseite des Gebäudes gegen das Eindringen von Feuchtigkeit abgedichtet wird.

Normalerweise kommt dieser für den Sockelbereich eines Hauses als Spritzwasserschutz zum Einsatz. Aber auch in Kellern, Balkonen, Küchen oder Badezimmern wird Dichtschlämme eingesetzt, um das Eindringen von Feuchtigkeit verhindern. Man kann Sie aber grundsätzlich überall dort anwenden, wo Nässe in ein Haus eindringt.

Für die Anwendung an der Außenseite wird auf das Mauerwerk eine Feuchtigkeitsbarriere angebracht, um zu verhindern, dass Betonsalze das Mauerwerk verschmutzen. Es handelt sich dabei um einen feuchtigkeitsbeständigen Anstrich, um das Eindringen von Bodenfeuchtigkeit durch eine aufsteigende Wand zu verzögern. Viele moderne Baumaterialien sind so konzipiert, dass sie diffusionsoffen sind. Das bedeutet, dass sich diese ausdehnen und zusammenziehen, wenn Temperaturveränderungen auftreten. Einige Baumaterialien verändern auch ihre Struktur, wenn Feuchtigkeit eindringt und das kann unter anderen zu kleinen Rissen, zum Beispiel im Mauerwerk führen.

Vor dem Auftragen der Dichtschlämme muss die Oberfläche von Schmutz und Staub befreit werden. Sodann wird der Hinterfeuchtungsschutz in zwei bis drei Schichten auf die gereinigte Oberfläche mit einer Deckenbürste oder Glättkelle aufgetragen. Wichtig ist, dass dabei keine Lücken entstehen, durch die später eventuell Feuchtigkeit eindringen kann.

 

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Synonyme - Dichtschlämme
Hintermauerwerk

Das Hintermauerwerk einer Fassade besteht in der Regel aus tragfähigen Steinen, die aber in der Regel keinem optischen Anspruch unterliegen. Außerdem müssen diese Fassadensteine nicht wetterfest sein. Hintermauersteine sind unverputzt als Sichtmauerwerk für die Fassade nicht geeignet, daher werden dafür sogenannte Verblender eingesetzt. Hintermauerwerk kann für ein- als auch für zweischalige Fassaden verwendet werden. 

Bei der Fassade eines Wohngebäudes gibt es die Unterteilung in Vormauerwerk/ Sichtmauerwerk und Hintermauerwerk. Während die Vorderseite der gemauerten Fassade mit Verblender optisch aufgewertet wird, belässt man die tragenden Hintermauersteine unverputzt oder trägt zumindest einen Farbanstrich auf. Verblender befinden sich lediglich an der sichtbaren Seite der Fassade. Die verwendeten Materialien für beide Seiten unterscheiden sich deutlich voneinander. So gibt es leichte Materialien, die bei zweischaligen Außenwänden zum Einsatz kommen und zwischen dem Vormauer- und dem Hintermauerwerk eine Dämmstoffschicht erlauben. Leichte Mauersteine können zusätzlich mit Leicht- oder Dünnbettmörtel verarbeitet werden. Schwere Mauersteine wie Ziegel beispielsweise kommen für das Tragen von erhöhten Lasten zum Einsatz. Grundsätzlich müssen aber die Steinarten und die Art der Vermauerung aufeinander abgestimmt sein, da es sonst zu Verformungsrissen kommen kann. Bei einschaligen Gebäudehüllen realisiert man mit geklebten Dämmstoffen zwischen dem tragenden Hintermauerwerk und dem Außenputz ein sogenanntes Wärmedämmverbundsystem WDVS. 

Es sind vor allem poröse Baustoffe die in der jüngsten Zeit für das Hintermauerwerk verwendet werden, da sie einen wichtigen Beitrag zur Wärmedämmung des Gebäudes leisten. Mehr zur Wärmedämmung erfahren Sie hier: https://www.hausbauberater.de/waermedaemmung.

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Synonyme - Hintermauerung
Hochbau

Der Hochbau befasst sich mit allen Teilen eines Bauwerkes oberhalb der Geländelinie, unterhalb wird es als Tiefbau bezeichnet. Typische Beispiele für einen Hochbau sind Wohnhäuser oder Büro- und Verwaltungsgebäude. Der Hochbau kann erst beginnen, nachdem die Tiefbauarbeiten beendet sind. Hochbau beschreibt die Aktivität des Zusammenstellens verschiedener Bauelemente unter Verwendung eines detaillierten Entwurfs und dem Bauplans. Architekten und Ingenieure entwerfen und bauen die Struktur unter Berücksichtigung des Standorts und den Anforderungen des Kunden.

Fast alle Hochbau Bauprojekte lassen sich grob in eine von drei Arten von Projekten einteilen:

  1. Gebäude und Häuser
  2. öffentliche Bauarbeiten
  3. Industriestrukturen

Bauprojekte können Renovierungen oder Sanierungen bestehender Gebäude beinhalten. Öffentliche Arbeiten umfassen Straßen, Eisenbahnlinie, Wasser- und Abwasserverteilungs- und -reinigungssysteme, Dämme und Brücken. Zu den Industrieprojekten zählen schließlich Raffinerien, Energieversorger, Produktionsanlagen und Telekommunikationsinfrastrukturen. Der Hochbau beschreibt auch unterschiedliche Bauweisen, wie den

Mehr über Bauweisen: www.hausbauberater.de/bauweisen

Wie es verschiedene Bauweisen gibt, gibt es auch eine ganze Reihe unterschiedlicher Baumaterialien, die Art des Hochbaus bestimmen. Man unterscheidet zwischen:

  • Stahlbau und Stahlbetonbau
  • Mauerwerksbau und Lehmbau
  • Holzbau und die Holztafelbauweise
  • Trockenbau

Mehr über Baustoffe: www.hausbauberater.de/bauwissen/wandbaustoffe

Des Weiteren müssen gesetzlich Regelungen beim Hochbau eingehalten werden, beispielsweise Regulierungen zum Schall, Licht, Luftfeuchtigkeitslevels in Gebäuden und viele weitere. Besondere Aufmerksamkeit muss den gesetzlichen Änderungen der Energieeffizienz von Gebäuden gegeben werden, die ebenfalls im Bauprozess zur berücksichtigt werden muss. Jeder Hochbau wird durch die Nutzung und den damit verbundenen Anforderung an das Gebäude unterschieden. Im Wesentlichen unterscheidet man Gebäude durch die Konstruktion und technisch erforderlichen Ansprüche, sowie in der Gestaltung und Wirtschaftlichkeit. Beispielsweise werden an ein Wohnhaus andere Anforderungen gestellt, als an ein Museum.

 

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Hochlochziegel

Hochlochziegel (HLz) sind Mauerziegel mit durchgehenden Lochungen, die senkrecht zur Lagerfuge verlaufen. Neben der Einsparung von Material verbessert die Lochung die Tragfähigkeit sowie die Wärmedämmeigenschaften. Hochlochziegel werden in zahlreichen Formaten sowie als Formsteine produziert. Eine andere Bezeichnung für Lochziegel allgemein ist „Hohlziegel“.

Hochloch- und Leichthochlochziegel

Unter den Kurzbezeichnungen HLzA, HLzB und HLzW versteht man Ziegel mit unterschiedlichen, senkrecht verlaufenden Lochungen. Besitzen die Ziegel eine Rohdichte < 1,0 kg/ dm³ spricht man von Leichthochlochziegeln. Eine weitere Form dieser Ziegelvariante sind Mauertafelziegel (HLzT), wie sie für vorgefertigte Mauerwerke nach DIN 1053, Teil 4 verwendet werden. Schließlich gibt es noch frostbeständige Vormauerhochlochziegel (VHLz), die für die Herstellung von Klinkerfassaden eingesetzt werden. Die Masse des Hochlochziegels setzt sich aus der Rohdichte und dem Lochanteil zusammen. In der DIN 105 „Mauerziegel“ sind alle Mauerziegel und somit auch die Hochlochziegel in unterschiedliche Rohdichteklassen und verschiedene Druckfestigkeitsklassen eingeteilt.

Ziegelformate und Lochungen für Hochlochziegel

Wie andere Mauerziegel auch, folgen Hochlochziegel dem Grundmodul des Dünnformats (DF) mit Abmessungen von 24 x 11,5 x 5,1 (L x B x H). Alle weiteren Ziegelformate sind aus diesem Format zusammengesetzt. Die verschiedenen Lochungen beziehen sich auf den Gesamtquerschnitt in % der Lagerfläche. Bei der Lochung A sind dies 15 %, bei B 15 bis 55 % und bei W beträgt der Lochquerschnitt mindestens 6 cm.

Die Eigenschaften von Hochlochziegel

Im modernen Mauerwerksbau werden Hochlochziegel aufgrund ihrer vielen positiven Eigenschaften häufig verwendet. Die Tonziegel punkten vor allem durch:

  • geringe Wärmeleitfähigkeit durch den hohen Lochanteil zwischen 25 und 55 %
  • hohe Schalldämmung
  • hohe Tragfähigkeit (im Vergleich zu Langlochziegeln)
  • verfüllbare Lochungen für mehr Wärme- oder Schallschutz
  • geringer Materialverbrauch, geringes Eigengewicht
  • verschiedene Lochstrukturen für spezifische Anforderungen

Neben diesen spezifischen Eigenschaften von Hochlochziegeln bringen die Tonziegel gute Brandschutzeigenschaften (F90), lange Lebensdauer, gute Ökobilanz und Recyclingfähigkeit mit.

 

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Synonyme - HLz
höhere Gewalt

Von höhere Gewalt spricht man, wenn ein Ereignis eintritt, dass von außen, unvorhersehbar und unabwendbar ist.

Eine Klausel über höhere Gewalt kann dazu dienen, eine Partei von der Erfüllung ihrer vertraglichen Verpflichtungen zu befreien, wenn ein Zwischenereignis, das außerhalb der Kontrolle einer Partei liegt, die Erfüllung dieser vertraglichen Verpflichtungen unmöglich macht. Eine Klausel über höhere Gewalt ist der Teil eines Vertrags, der das Folgende sagen kann:

  • Keine Partei ist für die Nichterfüllung ihrer Verpflichtungen aus diesem Vertrag verantwortlich, wenn sie durch ein Ereignis höherer Gewalt daran gehindert oder verzögert wird, diese Verpflichtungen zu erfüllen.
  • Falls eine Partei aufgrund von höhere Gewalt, Streiks, Fehlfunktionen der Ausrüstung oder anderen Schäden, die außerhalb ihrer Kontrolle liegen und ein Ereignis höherer Gewalt darstellen, nicht in der Lage ist, ihren Verpflichtungen nachzukommen, haftet diese Partei nicht für Schäden, die aus einem solchen Versagen resultieren

Bei Bauverzögerungsansprüchen wird höhere Gewalt normalerweise als entschuldbares Risiko anerkannt, welchen dem Bauherren zu einer Zeitverlängerung berechtigt. Keine der Vertragsparteien hat Anspruch auf eine finanzielle Entschädigung, um Verspätungsschäden geltend zu machen. Es ist es wichtig, Klauseln über höhere Gewalt in Bauverträge aufzunehmen. Wenn beispielsweise ein unvorhergesehenes Wetterereignis wie eine Überschwemmung, ein Kälteeinbruch oder ein Sturm eintritt, wird die Fortsetzung der vertraglichen Leistung entschuldigt. Neben unvorhergesehenen Wetterereignissen könnte die Klausel über höhere Gewalt auch andere Ereignisse abdecken, wie zum Beispiel Materialmangel. Wenn das Vertragsunternehmen beispielsweise aufgrund eines Stahlmangels in der Stahlindustrie nicht die notwendige Menge an Materialien erhalten kann, kann das Vertragsunternehmen nicht haftbar gemacht werden.

Wenn die Klausel jedoch nicht im Vertrag enthalten ist, kann der Auftraggeber möglicherweise eine Klage gegen die Baufirma einreichen, weil sie den Auftrag nicht rechtzeitig beendet hat.

 

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Hohlblocksteine

Ein Hohlblockstein ist eine Art Betonblock, der zum Bauen von Innen- und Außenwänden verwendet wird. Hohlblocksteine sparen aufgrund ihrer großen Abmessungen viel Zeit beim Erbauen von Gebäudewänden. Aufgrund der Tragfähigkeit spielt der Hohlblock eine wichtige Rolle in der Bauindustrie. Es wird angenommen, dass Betonblöcke eines der beliebtesten Baumaterialien sind, die auf fast jeder Baustelle in der gesamten Welt verwendet werden. Wie der Name Hohlblockstein besagt, sind sie im Inneren nicht gefüllt, sondern haben sogenannte Luftkammern. Sie sind daher leichter als massive Betonblöcke und tragen nicht so viel zum Gesamtgewicht der Struktur bei. Normalerweise werden Hohlblocksteine so hergestellt, dass sie sich gegenseitig verriegeln. Die Maschine, die diese Blöcke herstellt, wird als ineinandergreifende Ziegelmaschine bezeichnet.

Betonsteine gelten als kostengünstiges Baumaterial. Es gibt jedoch in Bezug auf die Eigenschaften und das Aussehen von Hohlblocksteinen verschiedene Varianten. Hier zwei Beispiele:

Dekorative Hohlbetonsteine sind relativ neu auf dem Markt. Das Besonder ist das Vorhandensein einer dekorativen Beschichtung auf einer oder zwei Seiten des Blocks. Diese Schicht kann nicht nur verschiedene Texturen wie Stein oder Gips darstellen, sondern besitzt eine Schutzfunktion und macht die Steine feuchtigkeitsbeständig.

Hohlblöcke aus farbigem Beton findet man sehr häufig beim Bau von Zäunen, Giebeln und dekorativen Säulen. Sie erreichen den gewünschten Farbton bereits in der Phase des Herstellungsprozesses. Zu diesem Zweck wird der Mischung etwas zerkleinerter roter Backstein oder farbige Kreide zugesetzt.

Die Formen und Größen der gängigsten Hohlblocksteine sind weltweit standardisiert, um eine einheitliche Gebäudekonstruktion zu gewährleisten. Normalerweise beträgt die Größe eines Hohlblocks 20 cm Breite, 40 cm Länge und 20 cm Höhe.

 

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Synonyme - Hohlblock,Betonblöcke
Holzfaserdämmplatten

Die auch als Weichfaserdämmplatten bezeichneten Holzfaserdämmplatten bestehen aus entrindetem Restholz, das durch holzeigene Harze ohne weitere Bindemittel verklebt wird. Eingesetzt werden die Platten aus nachwachsenden Rohstoffen zum Beispiel in der Dachdämmung, als Innendämmung, zur Wanddämmung im Trockenbau oder als Trittschalldämmung in Geschossdecken.

Eigenschaften von Holzfaserdämmplatten

Aufgrund der ausschließlichen Verwendung holzeigener Harze als Bindemittel und der Herstellung aus Resthölzern sind Holzfaserdämmplatten umweltfreundlich und nachhaltig. Die Platten besitzen eine Wärmeleitfähigkeit zwischen 0,04 und 0,055 W/mK und entsprechen der Baustoffklasse B2, normal entflammbar. Die Rohdichte liegt zwischen 150 und 190 kg/ m³. Holzfaserdämmplatten sind hochfest und besitzen eine robuste, raue Oberfläche. Sie sind leicht bearbeitbar und lassen sich durch eine umlaufende Nut und Feder lückenlos aneinander montieren. Durch die Verwendung erneuerbarer, natürlicher Rohstoffe lassen sich die Platten vollständig recyceln.

Holzfaserdämmplatten in der Dachdämmung

Holzfaserdämmplatten eignen sich für die Zwischensparren-, Aufdach- und Unterdachdämmung. Gegebenenfalls erfolgt eine Imprägnierung mit Naturharzen oder Bitumen, früher nach DIN 68752 als „Bitumen-Holzfaserplatten“ bezeichnet. Holzfaserdämmplatten eignen sich sowohl für die Anwendung auf Steildächern als auch fürs Flachdach für sogenannte Leichtdächer. Dort dienen sie zur Verbesserung des Schall- und Hitzeschutzes.

Holzfaserdämmplatten als Trittschalldämmung

Als Teil des Querschnitts bei Holzdecken dienen die Platten als Trittschall- und/ oder Wärmedämmung für oberste Geschosse. Dazu werden die Platten auf einer Schalung aufgelegt, anschließend kann darauf der Bodenbelag verlegt werden.

Holzfaserdämmplatten als Innenwanddämmung

Als Innenwanddämmung bieten Holzfaserplatten eine gute Wärmedämmung und ein gesundes Wohnklima. Durch die sehr gute Feuchteregulierung hat Schimmel mit dieser Dämmvariante keine Chance. Ein weiterer Vorteil: Das Dämmsystem kommt ohne Dampfsperre aus und kann direkt auf der Wandoberfläche verschraubt werden.

Holzfaserdämmplatten als Putzträger

Holzfaserdämmplatten verbessern die Wärmedämmung einer Wand und können gleichzeitig als Putzträger in Wärmedämmverbundsystemen (WDVS). Die Platten werden auf der Unterlattung befestigt und bilden in Verbindung mit mineralischen Putzen ein dampfdiffusionsoffenes Wandsystem.

 

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Synonyme - Weichfaserdämmplatten,Weichholzfaserplatten,Holzweichfaserplatten
Holzfaserplatten

Holzfaserplatten gehören zu den häufig verwendeten Naturdämmstoffen. Als wohngesunder Baustoff bestehen die Platten zu etwa 85 % aus Holzfasern, die bei der Holzverarbeitung anfallen. Die Faserplatten bieten einen guten Hitze- und Schallschutz und erfüllen die Brandschutzklasse B2 (normal entflammbar).

Herstellung

Für die Herstellung von Holzfaserplatten gibt es zwei Verfahren. Holzweichfaserplatten werden im Nassverfahren produziert. Dazu werden die frischen Holzfasern gemahlen und mit Wasser verkocht. Dabei lösen sich die holzeigenen Bindemittel (Lignin) und verkleben die Fasern nach dem Trocknen stabil und langfristig. Holzfaserplatten, die im Trockenverfahren hergestellt sind, enthalten als Bindemittel Kunststoffharze und sind damit kein reines Naturprodukt mehr.

Holzfaserplatten als Naturbaustoff

Im Nassverfahren hergestellte Holzfaserplatten enthalten keine Fremd- oder Kunststoffe. Sie sind damit ausgesprochen emissionsarm, umweltfreundlich in der Herstellung und recyclingfähig. Aufgrund der Dampfdiffusionsoffenheit wirken die Platten im Innenbereich als Feuchtigkeitspuffer und sind in der Lage, bis zu 20 % ihres Gewichts an Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben.

Vielseitiger Einsatz als Dämmstoff

Die Platten sind vielseitig einsetzbar und eignen sich als Dämmmaterial in fast allen Bereichen, zum Beispiel als:

  • Trittschall- und Wärmedämmung unter dem Fußboden
  • Dämmung für Außenfassaden
  • Zwischensparren- und Aufdachdämmung
  • Innendämmung in Kombination mit Lehm- oder anderen Naturputzen
  • Schallgedämmte Wände im Innenbereich

Durch ihre hohe Wärmespeicherfähigkeit liefern Holzfaserplatten einen guten sommerlichen Wärmeschutz. Sie speichern tagsüber die Wärme und geben sie im Laufe der Nacht nach außen ab.

Mittlerer Wärmeschutz

Der Wärmeschutz von Holzfaserplatten liegt im mittleren Bereich, die Wärmeleitfähigkeit von 0,40 bis 0,55 W/m²K etwas geringer als bei Mineralwolle (WLG 032 bis 040) oder EPS (WLG 035). Aufgrund des höheren Preises verwenden vorwiegend Bauherrn, die Wert auf Wohngesundheit und Umweltschutz legen, das umweltfreundliche Dämmmaterial.

Abgrenzung: Holzfaserplatten und Holzwolle

Holzfaserplatten sind übrigens nicht mit den oft auch als Sauerkrautplatten bezeichneten Holzwolleprodukten zu verwechseln. Letztere bestehen aus Holzwolle, die in mineralische Bindemitteln wie Magnesium oder Zement eingebunden sind. Holzwolleplatten kommen in der Regel nicht als Dämmstoff, sondern als Trägerplatte für Putz zum Einsatz.

 

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Holzleichtlehm

Holzleichtlehm besteht aus einer Mischung von Baulehm und Holzhackschnitzeln. Das Material wird für innendämmende Vorsatzschalen bei Fachwerkhäusern und anderen Altbauten eingesetzt. Der Einbau erfolgt in nassem Zustand per Schütt- und Stampftechnik.

Herstellung von Holzleichtlehm

Für die Herstellung des ökologischen Baustoffs wird Lehm mit rindenfreien Holzhackschnitzeln sowie Säge- oder Hobelspänen im Verhältnis 1/2 im Zwangsmischer vermengt. Die Holzhackschnitzel dürfen dabei eine Restfeuchte von maximal 40 % aufweisen. Neben der direkten Mischung der Materialien auf der Baustelle kann Holzleichtlehm von verschiedenen Herstellern auch verarbeitungsfertig in Big Bags bezogen werden.

Der Einbau von Holzleichtlehm

Das Material wird in eine vorbereitete Schalung als Kletterschalung gefüllt und lagenweise verdichtet. Nach dem Einbau kann die Schalung sofort entfernt und mit der Wandhöhe nach oben gezogen werden. Durch die plastische Konsistenz lassen sich Hohlräume und Spalten sicher verfüllen. Eine weitere Einbaumethode ist die Verwendung einer verlorenen Schalung, zum Beispiel in Form von Schilf- oder Strohmatten. Einige Hersteller bieten Holzleichtlehm als Ziegel an. Dadurch wird der wetterunabhängige Einsatz für die Herstellung von Lehmwänden in Trockenbauweise möglich.

Bei idealen Bedingungen und einer mittleren Wandstärke von 20 cm beträgt die Trocknungszeit etwa 8 bis 10 Wochen. Durch die enthaltenen organischen Bestandteile kann es bei schlechter Trocknung zu Schimmelbildung kommen. Dann ist eine technische Bautrocknung ratsam.

Anwendungsgebiete

Holzleichtlehm wird als Innendämmung im Altbau eingesetzt. In diesem Fall sollte das Material jedoch keine Späne enthalten um die wärmedämmenden Eigenschaften zu optimieren. Mit der Stampftechnik lassen sich weiterhin Außenwände oder Decken sowie Vorwandinstallationen herstellen.

Vorteile von Holzleichtlehm

Holzleichtlehm entspricht den Vorgaben aus den Lehmbauregeln des Dachverbands Lehm, lässt sich leicht verarbeiten und recyceln. Ebenso wie Massivlehm hat Holzleichtlehm die Fähigkeit Holzfachwerk zu konservieren und somit die Lebensdauer von Fachwerk zu verlängern. Die Trockenrohdichte liegt bei 600 kg/ m³ bei einer Wärmeleitfähigkeit von 0,17 W/mK. Holzleichtlehm entspricht der Baustoffklasse A1.

 

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