Begriff Definition
Abwärme

Abwärme ist eigentlich überall. Jedes Mal, wenn ein Motor läuft, eine Maschine startet oder Arbeiten ausgeführt werden, wird letztendlich auch Wärme erzeugt. Diese Wärme wird auch als Abwärme bezeichnet. Etwa 70 Prozent der von der Menschheit produzierten Energie wird als Abwärme ungenutzt in die Umwelt entsorgt. Das Problem ist nicht so sehr, dass die Abwärme die Atmosphäre direkt erwärmt. Dennoch machen Experten die Abwärme für rund 1 Prozent der Folgen des Klimawandels aus. Grundsätzlich liegt das Problem in der Verschwendung von wertvoller Energie, die sowieso zur Verfügung steht.

Anstatt die Abwärme zu verschwenden, könnte sie zur Umwandlung in Elektrizität oder zur Erzeugung kühler Luft genutzt werden. Ein moderner Wärmetauscher kann zur Wärmerückgewinnung aus dem Abgas eines elektrischen Generators, mithilfe der Absorptionstechnologie und eines Wärmeumwandlers, beispielsweise kühle Luft für die Klimaanlage erzeugen.

Ein anderer wichtiger Aspekt sind die steigenden Energiepreise, die mit der Nutzung von Abwärme reduziert werden können. Für diese ungenutzte Energiequelle wurden Systeme entwickelt, die in jedem Haus einfach zu installieren sind und auf die Verwendung dieser verschwenden Energie abzielen.

Ein Beispiel für ein sehr nützliches System:
Eigenständige Wärmerückgewinnungsgeräte werden an dem heißesten Punkt einer Klimaanlage angeschlossen. Der Heißgaskreislauf einer Klimaanlage kann bis zu 100 Grad Celsius erreichen. Diese Leitung wird durch einen Wärmetauscher in einem Warmwasserspeicher geführt und kann mehr als 300 Liter heißes Wasser pro Tag kostenlos zur Verfügung stellen. Es gibt aber inzwischen viele weitere Lösungen, um Abwärme Haushalt sinnvoll zu nutzen.

 

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Abwassergebühr

Abwasser wird täglich durch gewöhnlichen Lebensprozesse wie Duschen, Baden, Toilettenspülen, Wäsche waschen, Geschirrspülen und so weiter produziert. Das sind Beispiele die aus Wohn- und Haushaltsquellen stammen.

Gewerbliches Abwasser stammt aus nicht häuslichen Quellen wie Schönheitssalon, Möbelreparaturlackierung, Reinigung von Musikinstrumenten oder Karosseriewerkstätten. Dieses Abwasser können gefährliche Stoffe enthalten und erfordert eine spezielle Behandlung oder Entsorgung.

Abwassergebühren werden für die entstandenen Kosten für die verbundenen Dienste mit der Abwasserentsorgung dem Nutzer, privat oder gewerblich in Rechnung gestellt, wie für die Abholung, Behandlung / Reinigung, Verteilung, aber auch für die Wartung von Wasser- und Abwassersystemen der jeweiligen Stadt und dem Bundesland.

Für die Abwasserbeseitigung werden entsprechende Dienstleistungsgebühren erhoben. Für die Festlegung der Gebührensatzungen werden die Kommunalabgabengesetze der einzelnen Bundesländer angewandt und diese dienen auch als Rechtsgrundlage für die Abwassergebühr. Die Gebühr kann zwischen Kommunen und Bundesländer stark variieren.

Die Festsetzung der Gebühr erfolgt nach zwei verschiedenen Prinzipien, entweder nach dem Frischwassermaßstab oder nach dem gesplitteten Gebührenmaßstab.

Der Frischwassermaßstab bezieht sich den Trinkwasserverbrauch. Dabei wird angenommen, dass die Abwassermenge genau dem Trinkwasserverbrauch entspricht. Dem Verbraucher wird eine Gebühr über die Höhe seines Trinkwasserverbrauches in Rechnung gestellt. Bei dieser Regelung wird der Regenwasserabfluss nicht berücksichtigt.

Beim gesplitterten Maßstab erfolgt die Erhebung der Abwassergebühr getrennt. Es wird nach häuslichem Abwasser und dem Regenwasserabfluss unterschieden. Hier werden dem Verbraucher insgesamt drei verschiedene Gebühren in Rechnung gestellt, die Abwassergebühr, die Schmutzwassergebühr und die Niederschlagwassergebühr.

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Abwitterung

Die Abwitterung beschreibt, welchen Einfluss Umwelteinflüsse wie Frost, Regen, Kälte und Hitze, aber auch Chemikalien, wie z.B. Taumittel auf die Festigkeit von Baumaterialien und damit auf die Baukonstruktion haben. Häufig wird das auch die Wetterfestigkeit genannt und bezieht sich hauptsächlich auf Baumaterialien in Gebäuden, wie Beton, Baustahl oder Holz. Sehr gut sichtbar sind vorgenannte Einflüsse auf Stahl und Eisen, gut zu erkennen an der Korrision (Rost). Auch Fassaden lassen derartige Einflüsse erkennen, indem sie absanden oder sich der Oberputz löst oder unansehnlich wird. Baustoffe aus Holz widerum verändern oftmals ihre Farbe, quellen auf, bilden Risse oder modern.

Sehr wichtig ist dieser Begriff auch im Bezug auf die Haltbarkeit von Betonkonstruktionen. Beton kann sich langsam abbauen, wenn er Frost und Taumittel ausgesetzt ist. Der Betonabbau tritt am häufigsten in der bindenden, gehärteten Zementpaste auf, während andere Bestandteile üblicherweise eine höhere Dichte und chemische Beständigkeit aufweisen. Beton ist reich an Alkali und reagiert daher aktiv mit Säuren, Gasen und Flüssigkeiten. Aus diesem Grund hängt die Frost und Taumittel-Beständigkeit von Beton von der gehärteten Zementpaste ab.  Der Schaden an Betonstrukturen durch Frost und Taumittel kann in Oberflächenschaden und inneren Schaden unterteilt werden. Für die innere Schädigung ist die Eisdehnung beim Gefrieren verantwortlich, für Oberflächenschädigungen sind hauptsächlich Taumittel und deren chemischer und physikalischer Einfluss um den Gefrierpunkt zuständig. Die Wetterfestigkeit von Zementstrukturen hängt von der Struktur des Materials ab, nämlich seiner Porosität, der Größe der Poren und Kapillaren und deren Verteilung. Die Frost und Taumittel-Beständigkeit ist einer der Indikatoren, anhand die Haltbarkeit von Beton beschrieben werden kann.

 

 

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Synonyme - Wetterfestigkeit,Frostbeständigkeit,Taumittelbeständigkeit
Acrylglas

Acrylglas, den meisten besser unter dem Handelsnamen Plexiglas bekannt, wird in vielen Bereichen als günstige Alternative zu Echtglas eingesetzt. Ausgangsmaterial von Acrylglas ist der Kunststoff Polymethylmethacrylat (PMMA). Acrylglas ist bruchsicher und Schlagfest und kommt als Glasersatz sowie in der Industrie, im Wohnbereich und in der Medizin zum Einsatz.

Die Eigenschaften von Acrylglas

Im Unterschied zu Echtglas ist Acrylglas bruchfest, unempfindlich gegen mechanische Belastungen wie Stöße und Schläge sowie nahezu unzerbrechlich. Der Glasersatz ist darüber hinaus weitaus leichter, witterungsunempfindlich, lichtdurchlässig und UV-beständig sowie leicht zu be- und verarbeiten. So kann das Material geschnitten, gebohrt und verklebt werden. Materialkanten oder milchige Acrylglas-Oberflächen lassen sich per Hand sowie maschinell schleifen und polieren und werden glatt, klar und glänzend.

Neben diesen guten Eigenschaften weist Acrylglas gegenüber echtem Glas auch Nachteile auf. Einer davon ist seine Kratzempfindlichkeit, erste Kratzer und Unebenheiten können bereits durch eine unsachgemäße Reinigung entstehen und die Klarheit der Oberfläche beeinträchtigen. Aufgrund des Materials lädt sich Acrylglas schnell elektrostatisch auf und zieht Staub fast magisch an.

Wie wird Acrylglas hergestellt?

Der Rohstoff PMMA als Ausgangsbasis für Acrylglas wird durch Polymerisation verschiedener Einzelsubstanzen hergestellt. Das Ausgangsmaterial wird aufgeschmolzen und entweder zwischen zwei Glasplatten gepresst oder im Extrusionsverfahren in die gewünschten Abmessungen und Materialstärken gebracht. Acrylglas ist sowohl in Form flacher Platten in unterschiedlichen Größen und Dicken erhältlich, als auch in Form von Steg- oder Wellplatten sowie als Stäbe oder Rohre.

Arten von Acrylglas

  1. Acrylglas GS (gegossen)
    Hier wird das Polymethylmethacrylat zu einer flachen Platte ausgegossen. Dieser Platten sind spannungsfrei, sodass sie gesägt, geschnitten, gefräst, gebohrt, graviert oder auch gebogen werden können.

  2. Acrylglas XT (extrudiert)
    Hier wird der ausgegossene Kunststoff gewalzt, um mit weniger Rohmaterial große Plattenoberflächen herzustellen. Da dies zu einem günstigeren Preis führt, trifft man dieses Produkt unter dem Namen „Budget-Acrylglas“. Diese Platten sind für eine Nachbearbeitung weniger geeignet, da Sie aufgrund ihrer inneren Spannung schneller reißen oder brechen können als
    gegossene Platten.

Acrylglas als Alternative zu Echtglas

Aufgrund der positiven Eigenschaften und der geringeren Kosten im Vergleich zu Glas, kommt Acrylglas auch im Bau als Ersatz zu echtem Glas zum Einsatz. So eignet sich das Material zum Beispiel als schall- und wärmedämmendes Vorsatzfenster dort, wo eine Doppelverglasung nicht möglich ist. Weitere Anwendungsbereiche sind Überdachungen für Terrassen oder Vordächer oder die Verwendung für Duschkabinen.

Weitere Bezeichnungen für Acrylglas

Der Kunststoff Polymethylmethacrylat ist den meisten Verbrauchern als PLEXIGLAS® bekannt wird aber auch unter den Bezeichnungen Acrylat, Perspex, Deglas, Versato, Green Cast, Paraglas, Altuglas, Vitredil, Vedril, Oroglas, Lucryl, Ispaglas, Crilux und Casocryl offeriert. Letztendlich handelt es sich immer um Polymethylmethacrylat.

 

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Synonyme - Plexiglas,Polymethylmethacrylat, PMMA
Adsorptionstrocknung

Adsorptionstrocknungen oder Bautrocknungen werden durch sogenannte Adsorptionstrockner oder Trockenschränke durchgeführt. Diese Geräte werden in betroffenen Räumen aufgestellt, um die feuchte Luft anzusaugen. Dadurch kommt es in diesen Räumen zur Entfeuchtung, wobei beachtet werden soll, dass das Volumen der Räume das doppelte an der zur Verfügung stehenden trockenen Luftmenge beträgt. Die feuchte Luft wird hierbei angesaugt und in einen Rotor geführt, der mit Trocknungsmitteln wie Silicagel oder Lithiumchlorid beschichtet ist. Ein Behälter für die Wasseransammlung ist nicht notwendig, weil die entzogene Feuchtigkeit durch einen Luftstrom an die Außenluft abgegeben wird. Adsorptionstrockner oder Trockenschränke bewähren sich vor allem bei Feuchte- oder Wasserschäden. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn eine geringe Luftfeuchtigkeit benötigt wird, die betroffenen Räume eine Temperatur bis zu -10º C oder einen niedrigen Taupunkt haben.

Neben zahlreichen Vorteilen, die die Adsorptionstrocknung mit sich bringt, kann es auch zu einer Übertrocknung kommen, wobei es zum Beispiel zu Rissen in Holztreppen kommen kann. Außerdem ist der hohe Energieverbrauch zu bedenken, sowie auch das Vorhandensein zum Beispiel von einem Fenster oder einer ähnlichen dem Zweck dienenden Wandöffnung muss beachtet werden.

Tipp:

Sie finden unter https://www.hausbauberater.de/bauwissen/bautrocknung-entfeuchtung-hausbau-wasserschaden weitere Informationen zur Thematik Bautrocknung.

 

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Synonyme - Bautrocknung,Adsorptionstrockner,Trockenschrank,Luftentfeuchter,Sorptionsprinzip
Aerogel

Aerogel besteht aus Siliciumdioxid und besitzt einen Luftporenanteil von mehr als 90 %. Dies macht das Material zu einem idealen Dämmstoff, der aktuell allerdings nur für Spezialanwendungen wie der transparenten Dämmung eingesetzt wird. Aerogele werden außerdem als Speichermedium, Filterkomponente sowie in der Kosmetik und Pharmazie verwendet.

Woraus besteht Aerogel?

Die Basis von Aerogelen ist meist Silikat (Kieselsäure), seltener werden auch Kunststoffe oder Kohlenstoff verwendet. Mittels chemischer Reaktionen wird der Ausgangsstoff getrocknet und es entsteht eine stark verästelte Struktur mit einem ausgesprochen hohen Anteil an Zwischenräumen, in denen sich Luft befindet. Die Porengröße liegt im Nanobereich, dadurch entsteht eine sehr große innere Oberfläche im Material. Durch diese besondere Struktur haben es Aerogele sogar ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft, zum Beispiel als „leichtester Feststoff“, „bester Isolator“ oder „Feststoff mit der geringsten Dichte“.

Die Eigenschaften von Aerogel

Silikataerogele sind halbtransparent bis transparent, haptisch fühlen sie sich wir harter Kunststoff-Schaum an. Durch den großen Luftanteil liegt die Wärmeleitfähigkeit zwischen 0,017 bis 0,021 W/(m·K) und ist damit ausgesprochen gering. Dies macht das Material zur idealen Wärmedämmung. Aerogele sind temperaturstabil, unempfindlich gegen chemische Einflüsse, unbrennbar und ungiftig. Durch die Fähigkeit, Feuchtigkeit aus der Luft aufzunehmen, besteht eine Neigung zur Rissebildung bei der Trocknung.

Einsatzbereiche für Aerogel im Bauwesen

Im Baubereich werden Aerogele als Dämmstoff eingesetzt. Aufgrund der ständig steigenden Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden könnte sich das hochdämmende Material in der Zukunft als echter Gamechanger herausstellen. Aktuell wird Aerogel-Dämmung aufgrund des hohen Materialpreises und der energieintensiven Herstellmethode nur für Spezialanwendungen eingesetzt. Im Handel erhältlich sind Aerogel-Dämmplatten und -matten, Dämmputze für Außen und Innen sowie Aerogel-Granulat für Einblasdämmungen. Dieses eignet sich besonders zur Kerndämmung zwischen zwei Schalen mit geringem Abstand. Für die Zukunft wird an Aerogelen aus Holz sowie dem Einsatz des Materials als Mikro-Baustoff geforscht.

 

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Synonyme - Nanogel
Akkumulator

Ein Akkumulator dient als Speicher für elektrische Energie, im Bereich der Photovoltaik-Technik übernimmt der Akkumulator die Aufgabe eines Stromspeichers, der überschüssig produzierten Strom sammelt und bei Bedarf wieder abgibt. Dadurch wird eine Erhöhung des Eigenverbrauchs möglich und Stromkosten werden eingespart.

Wie funktioniert ein Akkumulator für eine PV-Anlage?

Der Akkumulator einer PV-Anlage ist ein Teil des Stromspeichers und wandelt die elektrische Energie in chemische Energie um. Wird Strom benötigt, erfolgt die Umwandlung in umgekehrter Weise: Aus der chemischen wird wieder elektrische Energie. Für eine möglichst hohe Effektivität sorgen ein internes Batteriemanagement sowie eine Speicherregelung.

Werkstoffe für Akkumulatoren

Die verschiedenen Akkumulatoren unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Bauart, insbesondere aber, was den verwendeten Werkstoff angeht. Besonders verbreitet sind Blei-Akkumulatoren sowie Lithium-Ionen-, Nickel-Cadmium- (Ni-Cd) oder Nickel-Metallhydrid-Akkus. Der Trend geht dabei immer mehr zu sogenannten trockenen Systemen, bei denen kein Wasser nachgefüllt werden muss. Hierbei unterscheidet man zwischen Gel- und Vlies (AMG)-Akkus.

Auslegung von Akkumulatoren für die Photovoltaikanlage

Damit sich die Investition in einen Stromspeicher für die Photovoltaikanlage lohnt, ist die richtige Dimensionierung wichtig. Dazu müssen zwei Faktoren berücksichtigt werden, nämlich der tägliche Energiebedarf in Wattstunden (Wh) sowie die Anzahl der Tage, die überbrückt werden müssen. Aus diesen Werten ergibt sich die Kapazität des Akkumulators unter Einbeziehung von Abminderungsfaktoren, je nachdem, wann im Haushalt der meiste Strom benötigt wird. Für eine erste überschlägige Kalkulation kann auch folgende Faustformel herangezogen werden: Die Speicherkapazität in Kilowattstunden sollte 0,9 bis 1,6-mal der PV-Kapazität entsprechen.

Wirkungsgrad von Akkumulatoren

Der Wirkungsgrad gibt den Energieverlust eines Akkusmulators beim Be- und Entladen an. Je höher der Wert (Angabe in %), umso geringer die Energieverluste. Der Wirkungsgrad wird als Mittelwert angegeben. Je nach Lade- und Entladeleistung kann es dabei in der Praxis zu Abweichungen kommen. Weiterhin haben das gewählte System (AC oder DC), der Eigenverbrauch des Speichers und die Regelgeschwindigkeit Einfluss auf den tatsächlichen Wirkungsgrad.

 

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Synonyme - Stromspeicher,Solarbatterie, Solarakkumulator,Solarakku
Aktivhaus

Das Passivhaus ist mittlerweile den meisten Menschen, die sich für das Thema Hausbau und energetische Maßnahmen interessieren, ein Begriff: Mithilfe von hochwertiger Wärmenutzung, -isolierung und –rückgewinnung wird erreicht, dass dieser Haustyp auf ein konventionelles Heizsystem verzichten kann. Passivhäuser müssen die Zertifizierungskriterien des Passivhausinstituts Darmstadt erfüllen.

Das von Prof. Werner Sobek, einem der maßgeblichen deutschen Architekten für nachhaltiges Bauen, konstruierte Aktivhaus verfolgt grundsätzlich einen etwas anderen Ansatz. Die Grundlage ist ein Plusenergiehaus, also ein Haus, das mehr Energie aus regenerativen Quellen erzeugt, als es von außen bezieht. Für diese Hausvariante gibt es keine verbindliche Definition, sodass die Einbeziehung des Strombedarfs für die Haushaltsgeräte, die Beleuchtung usw. unterschiedlich gehandhabt wird. Ein Plusenergiehaus wird zu einem Aktivhaus, wenn in es Elektromobilität integriert werden kann.

Hierzu ist es nötig, die beiden für die Elektromobilität und das Haus benötigten Energiesysteme miteinander zu verzahnen. Die selbst erzeugte Energie, die nicht im Haus benötigt wird, wird zum Laden der Elektrofahrzeuge verwendet.

Das Projekt „Aktivhaus B10“

Die Errichtung und die Erprobung des Aktivhauses B10 fanden im Rahmen des von der Bundesregierung initiierten Programms „Schaufenster Elektromobilität“, mit dem die Elektromobilität in Deutschland gefördert werden sollte, statt. Das Haus wurde in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung gebaut, die schon zum Zeitpunkt ihrer Entstehung Ende der 1920er Jahre ein Sinnbild für zukunftsweisendes Bauen war. Der Namensbestandteil „B10“ leitet sich vom Standort des Gebäudes im Bruckmannweg 10 ab. Das Haus ist in der Lage, doppelt so viel Energie zu erzeugen, wie es selbst benötigt. Es ist an ein virtuelles Kraftwerk angebunden, sodass die Elektromobilität in verschiedenen Anwendungssituationen erprobt werden konnte: sowohl für Menschen, die das Aktivhaus als Büro nutzen und ihr Fahrzeug während der Arbeitszeit aufladen, als auch für Nutzer, die darin wohnen und den Ladeprozess auf die Nachtstunden verlegen. Das Aktivhaus B10 wurde so konzipiert, dass es nicht nur zwei Elekto-Smarts, sondern auch das in der Nähe liegende Weißenhofmuseum mit Strom versorgen konnte. Das Projekt lief im April 2016 aus.

Das Aktivhaus hat Serienreife erlangt

Das heute von Prof. Sobek vermarktete Aktivhaus folgt diesem damaligen Projektansatz: Der überschüssige Strom wird an energetisch weniger leistungsfähige Häuser weitergegeben, die nicht in unmittelbarer Nachbarschaft liegen müssen, sondern nur im selben Quartier.

Der neuartige Haustyp hebt sich in mancherlei Hinsicht von anderen Wohn- oder Geschäftsgebäuden ab. Er wird aus unbehandeltem und zertifiziertem deutschen oder österreichischen Holz der Güteklasse 1 gefertigt und in nur einem Tag Bauzeit auf ein vorbereitetes Fundament, eine Tiefgarage oder einen Keller  aufgestellt. Die kurze Aufbauzeit ist möglich, da es aus Teilen besteht, die Ähnlichkeit mit Containern haben. Außen ist es mit einer Glasfaser-Hülle ausgestattet, auf diese Weise sind für den Holzschutz keine Chemikalien nötig und das Aktivhaus kann am Ende seiner Lebensdauer vollständig wiederverwertet werden.

Prof. Sobek schätzt jedoch noch andere Vorzüge seiner besonderen Hauskonstruktion: Es ist ihm sehr wichtig, dass das Aktivhaus vorausschauend arbeitet. Dies trifft insbesondere auf den Einsatz von Energie zu: Sie wird immer nur dann verbraucht, wenn sie am billigsten ist. Der Architekt betont jedoch, dass seine Aktivhäuser als Energie-Verbünde in direkter Nachbarschaft zu älteren Häusern stehen sollen und diese dann mit ihrer überschüssigen Energie mitversorgen können („smart Grid“). Das würde aufwendige Sanierungen und Wärmedämmungen der Bestandsbauten überflüssig machen und innerhalb solcher Verbünde eine lokale und unabhängige Energieversorgung ermöglichen.

So wird das Aktivhaus heute angeboten

Alle Baustoffe unterliegen hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit und Wohngesundheit strengen Kriterien. Ein Aktivhaus hat nur etwa  1/6 des Gewichts eines typischen Hauses in Massivbauweise und wird im Werk komplett vorgefertigt und installiert. Zwischen der verbindlichen Auftragserteilung und/oder der Baugenehmigung und dem Hausaufbau liegen 12 Wochen. Kunden können aus zahlreichen Modulen, Oberflächen für die Außenwände, Ausstattungen, Materialien, Farben sowie unterschiedlichen Fensterelementen wählen. Das Unternehmen AH Aktiv-Haus GmbH bezeichnet diesen Standard als „wohnfertig“ und will sich damit bewusst vom Begriff „schlüsselfertig“ abgrenzen. Die Bewohner sollen das Haus sofort nach seiner Fertigstellung nutzen können.

Das Aktivhaus wird in verschiedenen Modulgrößen angeboten. Die Serie 700 reicht beispielsweise vom sehr kleinen Modul mit einer Nettowohnfläche von 28,5 m2 bis zum familientauglichen Eigenheim von 186 m2. Ein Aktivhaus-Komplex lässt sich so gestalten, dass bis zu sechs Geschosse übereinander gebaut werden. Aktivhäuser sind grundsätzlich so konzipiert, dass sie sich auch für das Leben mit körperlichen Einschränkungen eignen: Eingeschossige Module werden von vornherein barrierefrei mit einer bodengleichen Dusche konzipiert, für mehrgeschossige Häuser wird optional der Einbau eines Lifts angeboten. Alle Häuser werden, bevor sie das Werk verlassen, auf Mängelfreiheit überprüft. Der Aufbau ist das ganze Jahr über bei jedem Wetter möglich.

Wer sich für solch ein innovatives Haus interessiert, muss mit vergleichsweise hohen Anschaffungskosten rechnen: Prof. Sobek kalkuliert mit Baukosten von etwa 3.000 Euro pro Quadratmeter. Im Hinblick darauf, dass nach der Errichtung jedoch nie mehr Stromkosten gezahlt werden müssen, ist ein Aktivhaus eine lohnende Investition. Bei Vertragsschluss wird ein Fixpreis vereinbart, der die Grundausstattung der Küchen und Sanitärräume einschließt. Der Preis beinhaltet nicht die Kosten für die Erschließung, das Fundament, den Aufbau mithilfe eines Autokrans, die Außenanlagen sowie die Energieerzeugung. Diese Kosten werden bei den Vertragsbesprechungen jedoch genau ermittelt und verbindlich vereinbart. Kunden sind so vor bösen Überraschungen sicher.

Sobald die Montage des Aktivhauses abgeschlossen ist, kann das Haus bezogen und von seinen Bewohnern eingerichtet werden.

Haltbarkeit, Energieeffizienz, Beheizung… - Was man sonst noch über das Aktivhaus wissen sollte

Der Hersteller geht von einer Haltbarkeit seiner Häuser aus, die der von Massivhäusern entspricht: 100 Jahre. Die Gewährleistungsfrist entspricht der im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) festgelegten, nämlich fünf Jahre auf das Bauwerk und zwei Jahre auf die eingebauten Elektrogeräte.

Für den Anschluss von Frisch- und Abwasser, Strom, Kommunikation, Wärme und Kälte ist nur ein Übergabepunkt nötig. Dieser wird vom Unternehmen als Medienübergabepunkt bezeichnet und wurde dort eigens für das Aktivhaus entwickelt. Er wird während der Herstellung werksseitig installiert.

Das neuartige Gründungs- und Anschlusskonzept ermöglicht eine sehr flexible Nutzung der Gebäudemodule: Sie können sowohl schnell an unterschiedliche Nutzungsarten angepasst als auch problemlos demontiert und an einer anderen Stelle wieder aufgebaut werden.

Das Aktivhaus-Konzept wird ständig weiterentwickelt, die nächsten Modul-Serien befinden sich in der Planung.

 

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Akustik-Deckensegel

Akustik-Deckensegel verbessern die Akustik in großen Räumen wie zum Beispiel Büros, Seminar- oder Gasträumen sowie im privaten Bereich, aber auch in Konferenzräumen oder Tonstudios. Die Deckensegel bestehen aus schallabsorbierendem Material und werden mit Seilen, Beschlägen und anderen Befestigungsmaterialien an der Decke montiert.

Woraus besteht das Akustik-Deckensegel?

Akustik-Deckensegel bestehen aus Materialien, die in der Lage sind, Schall zu absorbieren. Vorwiegend verwendet werden Glaswolle, Holz oder Gips, Polyester, Steinwolle sowie textile Materialien. Je nach Material und Konstruktion müssen bauaufsichtliche Regelungen und Brandschutzvorschriften beachtet werden. Entscheidend bei der Materialwahl ist die Abstimmung auf die Raumnutzung. So benötigen zum Beispiel Räume, in denen viel gesprochen wird, Akustik-Deckensegel, die auf die Sprachfrequenz (120 Hz bis 4 kHz) abgestimmt sind

Wie funktioniert ein Akustik-Deckensegel?

Das Material der Schallabsorber erzeugt durch eine poröse Struktur einen Strömungswiderstand, der durch die entstehende Reibung den Schall in Wärme oder Schwingungsenergie umwandelt. Dadurch wird der Schall „gebremst“ und kann nicht als Echo oder Hall in den Raum zurückgeworfen werden. Zu beachten ist, dass Akustik-Deckensegel nur innerhalb des Raums schallschutztechnische Eigenschaften entwickeln und den Raumklang und die Akustik verbessern. Gegen die Körperschall- und Luftschallübertragung zwischen Räumen durch Wände und Decken oder flankierende Bauteile können diese Bauelemente nichts ausrichten.

Ausführung und Konstruktion

Akustik-Deckensegel erfüllen häufig nicht nur die Aufgabe, Schall zu absorbieren und die Raumakustik zu verbessern, sondern sind auch Gestaltungselement. Entsprechend sind die Deckensegel in verschiedenen Bauarten, Formen und Farben erhältlich. Teilweise verfügen die Segel über eine integrierte Beleuchtung und kombinieren die Schallabsorption mit einer individuellen Lichtstimmung. Auch hinsichtlich der Kantenausführung sowie der Art der Befestigung, bzw. Aufhängung gibt es viele verschiedene Varianten. Welche Art des Decken-Akustiksegels die maximale Wirkung entfaltet, wird im Rahmen des Schallschutzkonzeptes ermittelt. Durch die vergleichsweise einfache Installation kommen Akustik-Deckensegel auch bei der Akustiksanierung zur Schalldämpfung und zur Vermeidung von Hall zum Einsatz.

 

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Synonyme - Deckenabsorber
Akustikdecke

Akustikdecken werden in der Verbesserung und Unterstützung der Raumakustik, inklusive der Schallisolierung, der Reduzierung von Hintergrundgeräuschen und der Steigerung des Sprachverständnis (Echoreduzierung) eingesetzt.  Bei direkter Befestigung an einer Decke oder als abgehängte Decke sorgen akustische Deckenpaneele und schallabsorbierende abgehängte Deckenplatten für einen wirksamen Lärmschutz in Räumen. Akustische Deckenplatten werden in einer Vielzahl von Materialien, Größen und Designs angeboten und sind eine einfache Lösung zur Verbesserung der akustischen Eigenschaften jedes Grundriss.

Schallschutzplatten verwalten den Lärmschutz in großen oder kleinen Räumen, um die Akustik für den Komfort im Gleichgewicht zu halten. Auf häufigsten werden sie in Bürogebäuden und vor allem in Großraumbüros verwendet. Schallschutzplatten werden ein einer Vielzahl an Dekoren, Aufbauten und Design angeboten, die den unterschiedlichen Anforderungen bezüglich der Einrichtung und der Optik gerecht werden.

Weiße Mineralfaserfliesen werden zur Schallabsorption häufig in gewerblichen Innenräumen, Bürodecken und Wohnprojekten verwendet. Sie weisen eine hohe Dichte auf und werden mit einem Bindemittel zu Fliesen geformt. Diese Fliesen sind in einer Reihe von verschiedenen Texturen, von punktiert bis glatt, erhältlich und bedienen nahezu jeden optischen Anspruch. Heutzutage können akustische Mineralfaserfliesen auch zu einem großen Teil aus recycelten Materialien und Deckenplatten bestehen. Das Recycling von Deckenplatten trägt dazu bei, die Kosten für die Verarbeitung neuen Materials zu senken und Bauabfälle davon abzuhalten, auf Mülldeponien abgeladen zu werden.

Eine andere umweltfreundliche Akustikdeckenplatte ist aus Steinwolle hergestellt. Steinwolle ist ein äußerst schallisolierend Material aus der Natur und kann gleichzeitig auch als Wärmedämmung fungieren.

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Synonyme - Akustikdeckenplatten,Schallschutzplatten

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