Tonerde

Begriff Definition
Tonerde

Der Begriff Tonerde ist die altertümliche Bezeichnung für Aluminium-(III)-Oxid. In der Natur kommt es selten in reiner Form vor und entsteht daher häufig synthetisch. Mit dem sogenannten Bayer-Verfahren entsteht aus dem Aluminiumerz Bauxit in Verbindung mit Natronlauge Aluminiumhydroxid. Durch weiteren Wasserentzug mittels Brennen bildet sich Aluminiumoxid. Je nach Zusammensetzung erhält die Tonerde ihre Farbe, dass kann Weiß, Rosa, Rot, Gelb, Braun oder Grün sein. Grund für die Farbvielfalt sind Bestandteile der Tonerde, wie beispielsweise Eisen oder Kupfer.

Im Bauwesen findet Tonerde bei der Herstellung von Ziegeln und Blähtonelementen Anwendung. Tonerde ist nicht in Wasser löslich und schmilzt bei rund 1.500 bis 1.800 °C. Der Begriff “Erde” stammt noch aus dem 18. Jahrhundert und bezog sich damals alle auf chemische Verbindungen, die Oxide enthalten.

Häufig verwechselt wird die Tonerde mit der Heilerde, doch beide sind nicht dasselbe. Sie sehen sich aufgrund ihrer Feinkörnigkeit zwar sehr ähnlich, doch Tonerde ist wie bereits erwähnt, vielfarbig erhältlich und Heilerde stets gelb-braun. Tonerde kommt jedoch in Heilerde vor. Neben dem Bauwesen verwenden Restaurierer und Bildhauer gerne vorwiegende weiße Tonerde zur Herstellung von Porzellan.

Tonerde ist ein reines Naturprodukt und kommt unaufbereitet aus der Tongrupe. Zur Verarbeitung muss es dann aber angefeuchtet und gewalzt werden. Typisch sind auch Anwendungen als Lehmputz, bei dem die Tonerde Farbvarianten möglich macht und als Bindemittel dient. Tonerde in reiner Form ist in der Natur selten, meist hat sich diese mit anderen Bodenarten vermischt. Eine solche Vermischung hat den Lehm hervorgebracht. Es handelt sich also eigentlich bei Lehm um eine Verunreinigung von Tonerde.

 

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Synonyme: Aluminiumoxid,Elektrokorund

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