Speicherheizgerät

Begriff Definition
Speicherheizgerät

Speicherheizgeräte sind elektronisch betriebene Heizanlagen für Wohnräume. Dazu gehören externe Wärmespeicher und Speicheröfen. Das jeweils darin enthaltene Keramikmaterial speichert die erzeugte Wärmeenergie und gibt sie bei Bedarf an die Raumluft wieder ab. Der Einsatz von Speicherheizgeräten erfolgt meist aus Gründen der Kostenersparnis. Den für das Auffüllen der Wärmespeicher erforderlichen Strom bezieht das Speicherheizgerät vorwiegend aus dem kostengünstigeren Niedertarifstrom. Diesen stellen die Energieversorger meist in der Zeit von 20 Uhr am Abend bis 6 Uhr am nächsten Morgen zur Verfügung. Daher bezeichnet man den Niedertarifstrom umgangssprachlich auch als Nachtstrom. Je nach Versorger können die Zeiten variieren. Die nun zwischengespeicherte Elektrowärme kann der Verbraucher zu einem späteren Zeitpunkt zum Beheizen seiner Räume nutzen.

  • Zimmerofen (Einzelspeichergerät)
    Ein Speicherheizgerät in Form eines Nachtspeicherofens beinhaltet Formsteine, die als Wärmespeicher fungieren. Der Kern des Speichers erreicht dabei Temperaturen von bis zu 650 °C. Die Abgabe der Wärme an die Umgebung erfolgt mittels eines Gebläses. Das Gebläse saugt die Raumluft an und führt sie durch die erhitzten Formsteine. Dort nimmt sie die Wärmeenergie auf und erwärmt somit den Raum. Die passende Steuerung geschieht durch ein Thermostat. Der Zimmerofen wird an das häusliche Stromnetz angeschlossen und bedarf keines zusätzlichen Rohrleitungssystems.

  • Elektrische Fußboden-Nachtspeicherheizung
    Die elektrische Variante der Fußbodenheizung funktioniert über im Boden verlegte Heizmatten anstelle einem Rohrsystem. Darüber befindet sich ein sogenannter Speicherestrich, in dem die Temperaturfühler angebracht sind. Nachteilig bei dieser Art der Fußbodenheizung ist, dass die Abgabe der Wärme nicht zu beeinflussen ist, d.h. am Morgen ist es am wärmsten und am Abend am kältesten. Im Gegensatz dazu ergibt sich der Vorteil von mehr freier Stellfläche, da die Heizung im Boden eingebaut ist und es keine zusätzlichen Heizkörper an den Wänden benötigt. Auch entfällt eine regelmäßige Reinigung und Wartung der Heizungsanlage.

  • Gesetzte Kachelöfen als Nachtspeicheröfen
    Der Ofenbauer befüllt einen gesetzten Kachelofen mit entsprechenden Speichersteinen und der Elektriker installiert die Steuerung inklusive Verkabelung und Anschluss an das Stromnetz. Sind die Speichersteine ausreichend mit elektrischer Wärmeenergie aufgeladen, erfolgt die Abgabe der Wärme über die Ofenkacheln an den Raum. Da der Ofen im Vergleich zu einem Einzelgerät eine größere Oberfläche hat, empfinden die Bewohner die Wärmeabgabe als gleichmäßiger.

Insgesamt ist die Nutzung von elektrisch betriebenen Speicherheizgeräten im Hinblick auf die Energieeffizienz kritisch zu betrachten. Die Stromversorgung erfolgt meist durch nicht erneuerbare Energien und hat folglich eine bis zu viermal höhere CO2-Emission als vergleichbare Heizsysteme.

Siehe auch:

 

 

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Synonyme: Nachtspeicherheizung, Nachtspeicherheizgerät, Speicherheizung

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