Interner Wärmegewinn

Begriff Definition
Interner Wärmegewinn

Interne Wärmegewinne treten in Gebäuden auf und bestehen vor allem aus der Wärmeabgabe von Menschen in den betreffenden Gebäuden. Sie gehören zu den internen Gewinnen, die beispielsweise auch in Bezug auf Heizungen oder Wärmedämmung bei bauphysikalischen Anliegen in Betracht kommen. Neben den Menschen geben auch elektrische Geräte Wärme ab, beispielsweise durch ihren Betrieb oder die Beleuchtung im Gebäude. Dabei können oft erhebliche Wärmeströme festgestellt werden. Vor allem die konventionelle Glühbirne setzte nur einen Bruchteil der eingesetzten Energie tatsächlich in Licht um, der Rest (90 %) wird in Wärme umgewandelt und an die Umgebung abgegeben.

Im Sommer wird ein interner Wärmegewinn durch die Sonnenstrahlen verursacht. Die Fensterflächen erzielen dabei die sogenannten solaren Gewinne. Je nach Ausführung der Fenster, ihre Dimension und ihre Ausrichtung, kann dieser Wärmegewinn ausreichen, um den Wärmebedarf des Gebäudes damit zu decken. Das ist allerdings nur im Sommer möglich und führt häufig zu erheblichen Überhitzungsproblemen in den betroffenen Räumen.

Wärmegewinne in Gebäudeinneren setzen sich demnach zusammen aus:

  • Interner Wärmegewinn durch Personen, elektrische Geräte und Beleuchtung
  • Solare Gewinne, die auch als passive Solarenergienutzung bezeichnet werden

Als Faustregel gilt für Wohngebäude ein interner Gewinn von 3,75 W/m². Bei gut gedämmter Gebäudehülle liegt dieser in der Regel über dem Wert und beeinflusst dort auch spürbar den Heizwärmebedarf. Die neue Wärmeschutzverordnung berücksichtigt den internen Wärmegewinn erstmals.

Interne Wärmegewinne durch Menschenansammlungen etwa in Büros oder durch dauerbetriebene elektrische Geräte können zu unangenehm hohen Temperaturen führen. Doch sie sind nur seleten Grund für die Überhitzung in Räumen. Vielmehr führen solare Gewinne durch Fenster oder die Gebäudeaußenflächen zu den hohen Innenraumtemperaturen. Zur Berechnung wird in der Regel die Nettogrundfläche von Gebäudezonen herangezogen. Am Ende ergibt die Summe der solaren und internen Wärmegewinne den Ausnutzungsgrad in einer festgelegten Gebäudezone. Diese Ausnutzungsgrade sind die für Kalkulation von Heiz- oder Kühlanlagen wichtig. Sie werden unterteilt in Regelbetrieb und WE-Betrieb, den Wochenendbetrieb. Die Berücksichtigung des internen Wärmegewinns kann Heizkosten sparen. Angemessene Ableitungen von vor allem solaren Gewinnen verhindert die Überhitzung in Räumen.

 

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Synonyme: Fremdenergieeinfluss

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