Schadstoffuntersuchung

Begriff Definition
Schadstoffuntersuchung

Schadstoffuntersuchungen sind in Neubauten sowie in Altbauten sinnvoll, da es in vielen Wohnungen vermehrt zu einer hohen Konzentration von Schadstoffen kommt. Synthetische Baustoffe sowie Einrichtungsgegenstände können Erkrankungen der Atemwege, Asthma, häufig auftretenden Kopfschmerzen oder Übelkeit verursachen. Auch ein Schimmelbefall, der bisher nicht entdeckt wurde oder das Bodengas Radon, das geruchslos ist, können zu gesundheitlichen Problemen führen. Da das Immunsystem von Kindern und Jugendlichen noch nicht vollständig ausgebildet ist, zählen sie zur Risikogruppe. Um auf Nummer sicherzugehen, sollten sich Hauseigentümer durch die Durchführung einer Raumluftmessung auf Wohngifte Klarheit verschaffen.

Der geplante Ablauf einer Schadstoffmessung durch einen Baubiologen richtet sich immer nach dem auftretenden Einzelfall und dessen örtlichen Gegebenheiten. Folgende Schadstoffmessungen können zum Einsatz kommen:

  • Eine Untersuchung von Hausstaub bei einem Verdacht auf schwerflüchtige schädliche Stoffe, wie zum Beispiel bei Holzschutzmittel Lindan, DDT oder PCP. Diese Stoffe können von alten Dachbalken, antiken Möbeln oder gestrichenen Hölzern entweichen.
  • Eine Schadstoffuntersuchung auf Flammschutzmittel. Diese befinden sich häufig auf Bodenbelägen, Teppichen sowie Kunst- und Schaumstoffen.
  • Die Untersuchung auf Insektizide, wie beispielsweise Mottenschutzmittel, dass auf Textilien und Teppichbelägen vorzufinden ist.
  • Schadstoffmessungen auf Baustoffen und Einrichtungsgegenständen.
  • Wischproben durch Frogging, dass als schwarzer Staub in der Wohnung auftreten kann.
  • Luftmessungen im Innenraum auf leichtflüchtige Schadstoffe wie Lösungsmittel (Lacke, Kleister, Farben usw.), Glykole, die in lösemittelfreien Farben oder Ökofarben vorkommen, Aldehyde (Laminatfußböden, Werkstoffen aus Holz usw.) sowie Konservierungsmittel und Duftstoffe, die in Farben, Reinigungsmittel und Lacken enthalten sind.
  • Untersuchung der Raumluft im Haus auf Formaldehyd (Spanplatten, Möbel).
  • Klimamessungen und Feuchteanalysen bei Befall von Schimmel.
  • Untersuchung auf Schimmel sowie Bakterien, die nach einem Wasserschaden auftreten können.
  • Radonmessungen (Bodengas das radioaktiv ist und eine häufige Ursache für Lungenkrebs ist).
  • Erfassung der Radioaktivität von Baumaterialien (Bimssteine, lasierte Fliesen, • Schüttungen usw.).
  • Messung von Raumluft und Prüfung auf Asbestfasern und künstliche Mineralfasern.
  • Prüfen in Fertighäusern auf Formaldehyd, Holzschutzmittel und andere Wohngifte.

Spielen Bauherren mit dem Gedanken in ein Fertighaus zu investieren, sollte darauf geachtet werden, auf einen Verbau von OSB-Platten zu verzichten. Verbaute OSB-Platten können in vielen Fällen zu einer erhöhten Bildung von Ameisen- und Essigsäure in Wohnräumen führen. Diese Säuren sind bekannt dafür, die Schleimhäute zu reizen. Eine andauernde Aussetzung kann zu einer Erkrankung der Atemwege führen. Besonders in Häusern, die der aktuellen Energie- Einsparverordnung entsprechen, können sich eine Vielzahl von Schadstoffen anreichern. Jedoch können diese schädlichen Schadstoffe durch eine Schadstoffuntersuchung bestimmt werden.

Kaufinteressenten einer Immobilie sollten über eine Schadstoffuntersuchung nachdenken, bevor die Immobilie erworben wird. Ein fachlich anerkannter Baubiologe kann abschätzen, wie viel Geld Kaufinteressenten investieren müssten, um in einem gesunden Umfeld leben zu können. Ganz besonders in alten Gebäuden befinden sich häufig Holzschutzmittel und andere Schadstoffe wieder. Auch asbesthaltige Baumaterialien sind in älteren Häusern keine Seltenheit und müssen dann mit einem hohen Kostenaufwand entsorgt werden.

 

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Synonyme: Schadstoffmessung, Raumluftmessung

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