Schadstoffanalyse

Begriff Definition
Schadstoffanalyse

Mit einer Schadstoffanalyse stellt ein Schadstoffgutachter, meist ein Baubiologe, mit einer Untersuchung der Raumluft, des Baumaterials, der Inneneinrichtung sowie des Hausstaubs fest, ob und welche Schadstoffe darin enthalten sind. Anhand der Schadstoffanalyse lässt sich feststellen, ob eine Sanierung aufgrund außergewöhnlich hoher oder gesundheitsbeeinträchtigender Belastung durch Schadstoffe notwendig ist. Der Baubiologe hat die Aufgabe festzustellen, von welchen Materialien die Belastung ausgeht, beziehungsweise die Ursache der Schadstoffbelastung zu finden.

Sind Bewohner über mehrere Jahre in Kontakt mit Schadstoffen gekommen, besteht die Gefahr von (chronischen) Haut- und Atemwegserkrankungen, ständiger Abgeschlagenheit und Müdigkeit sowie Schädigungen des Nervensystems. Bei Altbauten und älteren Gebäuden kommt eine Schadstoffanalyse besonders häufig zum Einsatz. Vor dem Kauf einer Immobilie sollte ein sachkundiger Baubiologe zurate gezogen werden, um mögliche Schadstoffbelastungen auszuschließen. Die standardmäßigen Untersuchungen für eine Schadstoffanalyse sind:

  1. Raumluftuntersuchung
    Die Raumluftuntersuchung erfolgt mithilfe eines speziellen Prüfröhrchens durch den Schadstoffgutachter. Ein Labor führt eine Untersuchung hinsichtlich leichtflüchtiger Schadstoffe durch. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Aufspüren von Schadstoffen aus Farben und Lacken (Lösemittel), Spanplatten (Formaldehyd) oder Laminatfußböden (Aldehyde). Die Messwerte setzt das Labor immer mit Richtwerten des Umweltbundesamtes und Durchschnittswerten anderer Haushalte in Relation. Auch Orientierungswerte baubiologischer Richtlinien finden Anwendung.

  2. Hausstaubuntersuchung
    Bei einer Hausstaubuntersuchung saugt der Baubiologe eine größere Fußbodenfläche ab, welche vorher etwa eine Woche lang nicht gereinigt wurde. Der Test dient dem Aufspüren von PCP (Pentachlorphenol, seit den 1980er Jahren verboten) und PCB (Polychlorierte Biphenyle). PCB kommt nach wie vor bei Altbauten und Bestandsimmobilien in Dichtungsmassen, Farb- und Brandschutzanstrichen sowie Klebstoffen vor. Die Laboruntersuchung des Hausstaubs zielt auf schwerflüchtige Schadstoffe ab. Dazu zählen Pestizide aus Holzschutz- oder Mottenschutzmitteln, Flammschutzmittel aus textilen Bodenbelägen und Weichmacher aus Kunststoffen.

  3. Materialuntersuchung
    Die Materialuntersuchung zur Ursachenforschung der Ergebnisse aus Hausstaub- und Raumluftuntersuchung kommt immer dann zum Einsatz, wenn eine zweifelsfreie Ursache der bisher gefundenen Schadstoffe nicht möglich ist. Die Materialuntersuchung im Rahmen einer Schadstoffanalyse klärt, ob ein Material belastet ist oder nicht. Zu den Materialien können beispielsweise gehören zum Beispiel Teppiche, Möbelstücke, Kunststoffe, Hölzer, Spachtelmassen, Tapeten, Putz, Fugendichtmasse, Klebemittel.

 

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