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Verhalten bei Wasserschäden durch Hochwasser und Überflutung

Wasserschäden in der eigenen Wohnung oder dem Eigenheim können sich schnell zur Katastrophe entwickeln. Wichtig ist es, einen kühlen Kopf zu bewahren und die richtigen Schritte einzuleiten. In dem nachfolgenden Text finden sich einige Informationen und Tipps, die nach einem Wasserschaden zu beachten sind.

  • Wasser abpumpen
    Sobald das Wasser nicht mehr steigt und kein weiterer Zufluss zu erwarten ist, gilt es, das Wasser zunächst einmal abzupumpen. Handelt es sich um besonders große Wassermengen, sollte die Feuerwehr informiert oder ein Fachmann zu Rate gezogen werden. Diese Fachbetriebe können helfen, wenn der Wasserschaden ohne Hilfe nicht mehr zu bewältigen ist. Ist das Wasser erst einmal so weit wie möglich abgepumpt, können Handtücher, Bettlaken oder ähnliche Textilien dabei helfen, die restlichen Wassermengen aufzusaugen.

  • Vermieter und Versicherung
    Sind die ersten Maßnahmen erst einmal in Angriff genommen, empfiehlt es sich, den Vermieter, die Hausverwaltung und die Versicherung zu informieren. Um die Schäden zu dokumentieren und später von der Versicherung eine Entschädigung zu erhalten, sollte zudem das Ausmaß des Wasserschadens mit einer Kamera festgehalten werden.

  • Gutachter
    Nicht nur die Dokumentation mit einer Kamera ist wichtig, um später eine Entschädigung der Versicherung zu erhalten. Zusätzlich sollte ein Gutachter zu Rate gezogen werden, der sich ein Bild über den Wasserschaden macht und die Schäden bis ins Detail dokumentiert. Oftmals sind es Kleinigkeiten, die ein Betroffener nicht gleich sieht, die jedoch später bei der Entschädigung nicht enthalten sind. Ein Gutachter stellt hierbei nicht nur den Schaden an Einrichtungsgegenständen und Elektronik fest, sondern vermerkt in seinem Gutachten für die Versicherung auch die baulichen Mängel, die durch den Wasserschaden entstanden sind.

  • Nachhaltiges Trocknen
    Bei einem Wasserschaden genügt es nicht, mit Trocknungsgeräten zu arbeiten, die lediglich zwei bis drei Wochen aufgestellt werden. Meist entwickeln sich Schimmelpilze, die nachhaltig die Atemwege und das Immunsystem schädigen können, da das Wasser sich in den Hohlräumen und Isolierschichten der Wände ansammelt. Auch die Bausubstanz kann durch Schimmel nachhaltig geschädigt werden.
    Um eine vollständige Trocknung zu erreichen, sollten Fachleute engagiert werden, die dafür sorgen, dass auch Bodenbeläge und Isolationsschichten geöffnet werden. Nur so kann erreicht werden, dass Wände und Böden vollständig austrocknen, ohne dass sich zuvor Mikroorganismen entwickeln konnten. Ebenso können diese Unternehmen dafür sorgen, dass die Leitungen in den Wänden und den Böden nicht durch den Wasserschaden geschädigt werden und zu rosten beginnen. Die professionelle Bautrocknung durch Experten wird in jedem Fall zu einem optimalen Ergebnis führen.

  • Regelmäßiges Lüften
    Sind die Trocknungsgeräte installiert und die Wände und Böden geöffnet, empfiehlt es sich, regelmäßig zu lüften. Schimmelpilze und Mikroorganismen mögen es warm und nass. Durch das regelmäßige Lüften kann ihnen somit vorgebeugt werden. Ein gekipptes Fenster bringt jedoch einen zu geringen Luft- und Feuchtigkeitsaustausch, deshalb sollte das Fenster mehrmals täglich für etwa zehn Minuten weit geöffnet werden (Stoßlüften).

  • Aufräumen
    Sind all diese Schritte eingeleitet, kann mit dem Aufräumen begonnen werden. Teppiche, Bödenbeläge und Einrichtungsgegenstände, die nicht mehr zu retten sind, sollten gleich entsorgt werden. Da all diese Gegenstände ebenfalls Wasser aufgenommen haben, können auch sie eine große Gefahr für eine Schimmelbildung sein. Daher ist es wichtig, sie gleich zu entsorgen. Auch Elektrogeräte aller Art, die eventuell auch nur für kurze Zeit mit dem Wasser in Berührung gekommen sind, sollten gleich in den Mül gegeben werden.Nur dann, wenn der Gutachter die beschädigten Teile noch nicht gesehen hat, sollten diese aufgehoben werden, um später in das Gutachten miteinbezogen werden zu können.
    Befinden sich die Elektrogeräte noch in einem feuchten Gebiet, muss die Stromzufuhr vor der Entsorgung unterbrochen werden. Keinesfalls sollten diese Geräte noch einmal getestet oder gar in Betrieb genommen werden. Die Gefahr eines lebensgefährlichen Stromschlags durch das Restwasser ist zu groß.

  • Mobile Handwerker meiden
    Nach einem Hochwasser tauchen in vielen Katastrophengebieten mobile Handwerksfirmen auf. Diese sind für den Betroffenen jedoch meist "ungenießbar". Meist verlangen diese Firmen von den Betroffenen Vorschüsse für ihre Arbeitsleistung. Hat der Betroffene diese Vorschüsse erst einmal geleistet, lassen sich die Firmen meist nie wieder sehen.
    Grundsätzlich empfiehlt es sich, die Sanierungsmaßnahmen mit der zuständigen Versicherung abzusprechen. Oftmals haben die Versicherungsbüros bereits Fachleute an der Hand, die dann für die Instandsetzung sorgen.

  • Gutachten prüfen und einreichen
    Erst wenn das größte Chaos beseitigt ist, sollte der Betroffene das Gutachten bei der Versicherung einreichen. Es sollte jedoch noch einmal genau geprüft werden um sicherzugehen, dass tatsächlich alle entstandenen Mängel darin vermerkt sind. Sollte dies nicht der Fall sein, muss der Gutachter erneut bestellt werdenn, um auch die verbliebenen Mängel in das Gutachten aufzunehmen.

 

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