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Treppen und deren Einsatzorte

Die Treppe ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Hauses. Sie verbindet einzelne Stockwerke, erschließt Dachboden und Keller und kann an der Fassade des Gebäudes angebracht werden. Neben ihrem offensichtlichen Nutzen werden diverse Treppenarten immer häufiger auch als gestalterisches Element verwendet.

Grundsätzlich kann zunächst zwischen folgenden Treppenvarianten unterschieden werden:

  • Innentreppe
    Die Verbindung einzelner Stockwerke wird durch eine Innentreppe durchgeführt. Das Material und die Qualität werden hierbei häufig an der Nutzungshäufigkeit bemessen. Im Wohnbereich wird zudem auf ein schickes Design Wert gelegt.

  • Außentreppe
    Im Außenbereich dient der Aufgang dazu die Haustür zu erreichen. Gelegentlich wird ein Hausstein angesteuert. Der direkte Aufgang in ein oberes Stockwerk, die Verbindung mit der Terrasse oder dem Balkon, sowie die Feuertreppe sind ebenfalls draußen anzutreffen. Als Material wird vornehmlich witterungsbeständiges Metall, Beton oder Steine verwendet.

Treppenarten nach Werkstoff

Das Material spielt für die Treppe eine untergeordnete Rolle, sofern es dem Einsatzzweck und dem ästhetischen Empfinden der Bewohner entspricht.

  • Metalltreppe
    Die Art der Konstruktion ähnelt der Holztreppe. Pfosten aus Metall halten die Konstruktion. Häufig wird keine reine Metalltreppe verwendet. Stufen können auch aus Holz oder Stein sein und das Geländer kann ebenfalls in unterschiedlichen Materialien gefertigt werden. Im Gegensatz zur Holztreppe ist das Einfügen von Setzstufen, welche die Schritte voneinander trennen, eher untypisch. Metall ist ein Werkstoff, welcher im Innen- und Außenbereich (beispielsweise als Gusseisentreppe) angebracht werden kann.

  • Holztreppe
    Die Holzart hat hier schon entscheidenden Einfluss auf die Wertigkeit des Produkts. Aber auch der Preis kann sich je nach Material in die Höhe schrauben. Früher wurden die Stufen und Verbindungen noch per Hand gefertigt. Heute können sie auch im Baukasten-Prinzip geliefert werden. Die Holztreppe vermittelt Wärme und wird daher gerne im Haushalt eingesetzt. Neben der Verwendung im herkömmlichen Wohnbereich sind Aufgänge zum Dachboden zumeist ebenfalls aus Holz gefertigt.

  • Glastreppe
    Glas kann zur Verzierung des Geländers genutzt werden. Tatsächlich gibt es aber auch Treppenkonstruktionen mit Glasstufen. Diese Variante scheint im Raum zu schweben, was dem Ambiente gut tut. Hier kann jedoch nur Glas eingesetzt werden, welches vorab chemisch verhärtet wurde. Da diese Treppenart als regelrechtes Kunststück gilt, sollte sie dort aufgebaut werden, so sie auch gesehen wird.

  • Betontreppe
    Früher wurden die Treppen im Innenbereich der Häuser fast ausschließlich aus Beton gefertigt. Hier gibt es noch zahlreiche Relikte in Deutschland. Neue Häuser setzen jedoch vermehrt auf das warme Holz als Material. Betontreppen werden via Schalung hergestellt. Die Haltbarkeit ist enorm und der Pflegeaufwand gering. Solche Konstruktionen eignen sich perfekt für den Eingangsbereich des Hauses. Zudem kann eine Betontreppe mit unterschiedlichen Belägen versehen werden, was einen variablen Look erlaubt.

  • Steintreppe
    Eine Bolzenverbindung vereint die einzelnen Steinstufen zu einer Treppe. Werkstein oder Kunststein aus Beton werden einseitig an der Wand befestigt. Eine Steintreppe verfügt über eine immens lange Lebensdauer und ist sehr witterungsbeständig. Im Außenbereich kann eine Treppe aus Stein durchaus zum Hingucker werden.

  • Gemauerte Treppe
    Eine gemauerte Treppe kann praktisch zeitgleich beim Mauern einer Wand errichtet werden. Es ist ebenso möglich den Aufgang später zu erstellen. Früher war diese Machart weit verbreitet. Heutzutage findet die gemauerte Treppe mit extra gefertigten Mauersteinen noch im Eingangsbereich der Häuser Anwendung.

Treppen innerhalb von Gebäuden

In den eigenen vier Wänden soll die Treppe oftmals nicht nur seinen Zweck erfüllen, sondern auch gut aussehen.

  • Gerade Treppe
    Die gerade Treppe braucht, je nach Stockwerkhöhe, einen gewissen Platz. Der Aufbau und die Berechnungen sind dafür am einfachsten vorzunehmen. Aufgänge mit wenigen Stufen verlaufen zumeist gerade, während bei längeren Konstruktionen eher eine geschwungene oder winklige Variante gewählt wird.

  • Gewinkelte Treppe
    Auch die Bezeichnung Zwischenpodesttreppe kann Verwendung finden. Hier wird nach den ersten Aufgangsstufen ein Podest verbaut. Anschließend ändert sich die Richtung und der Aufstieg wird fortgesetzt. Für gewöhnlich wird ein 90° Winkel verwendet. Bei 180° spricht der Fachmann von einer gegenläufigen Treppe.

  • Zweifach gewinkelte Treppe
    Diese Variante entspricht der gewinkelten Treppe, mit dem Unterschied, dass zwei 90° Winkel verbaut werden. Eine solche Konstruktion befindet sich häufig in öffentlichen Gebäuden, Schulen oder auch in Treppenhäusern von Mietwohnungen. Im privaten Wohnbereich ist dieser Aufbau eher selten anzutreffen.

  • Bogentreppe
    Diese Treppenart beschreibt einen Bogen, ohne eine vollständige Drehung zu absolvieren. Je nach Aufbau kann bereits von Treppenkunst gesprochen werden. Der extravagante Schwung macht sich innerhalb des Wohnbereichs am besten. Um dem Auge zu schmeicheln sollte die Treppenführung gleichmäßig gebogen sein.

  • Abgehängte Treppe
    Auf die herkömmliche Konstruktion mit Treppenwangen oder Trägern wird hier verzichtet. Zugelemente, welche von der Decke oder den Balken hängen, halten die Konstruktion der Stufen. Die Festigkeit wird somit von oben hergestellt, was dem Raum unterhalb der Treppe nutzbar macht. Glastreppen eignen sich besonders als abgehängte Treppenkonstruktion.

  • Kragstufentreppe
    Bei dieser Treppenvariante werden die Stufen direkt an der Wand angebunden. Alte Bauwerke weisen noch heute diesen Verbund auf, wo die Stufen bis in das Mauerwerk abschließen. Heute braucht der Bauherr einen statischen Nachweis oder eine positive Einzelfallentscheidung, um eine solche Konstruktion zu errichten.

Raumspartreppen als Platzsparer im Haushalt

Der Platz im Haushalt oder der Wohnung ist begrenzt. Die nachfolgend vorgestellten Raumspartreppen ermöglichen einen sicheren Aufgang, können gestalterische Akzente setzen und sparen zudem noch Raum.

  • Leiter-/Dachbodentreppe
    Sie wird weiterhin als Spartreppe bezeichnet. Diese Variante darf laut Baugesetzbuch nur Anwendung finden, sofern sie als Ersatz für eine bewegliche Treppe zum Aufgang eines Dachbodens genutzt wird. Die Steigung liegt bei diesen Konstruktionen über 45°.

  • Spindeltreppe
    Die Spindeltreppe dreht sich im Kreis nach oben. Die Stufen verlaufen hierbei an einem in der Mitte angebrachten Treppenstiel. Dort werden sie eingelassen und fixiert. Gestalterisch ist diese Treppenform ein Highlight. Zudem wird enorm wenig Platz verbraucht.

  • Wendeltreppe
    Diese Treppenvariante ähnelt der Spindeltreppe. Aber anstelle eines Mittelholms wird die Wendeltreppe mit Treppenauge errichtet. Dies bedeutet, dass in der Mitte der Treppe nur Luft befindet. Eine Fertigung kann aus Holz und Metall erfolgen. Wendeltreppen eignen sich für den Innen- und Außenbereich. Alles Wissenswerte finden Sie unter anderem auf www.wendeltreppen.info zusammengefasst.

  • Bolzentreppe
    Als freitragende Treppe wird diese Konstruktion nur an einer Wand mittels Bolzen befestigt. Der Druck der Stufen wird damit direkt an das Mauerwerk weitergegeben. Dieser Aufbau ist nur möglich, wenn die Tritte über eine robuste Dicke verfügen. Als freitragende Treppe wird die Bolzentreppe zum Blickfang.

  • Mittel-/Holmtreppe
    Ein Mittelholm fixiert die Treppenkonstruktion. Die einzelnen Stufen werden über eine Schraubverbindung dort befestigt. Im Wohnbereich wirkt diese Treppenvariante sehr leicht und unauffällig. Es handelt sich um eine elegante Raumspartreppe.

  • Wangentreppe
    Durch das Einstemmen der Stufen in die Wangen wird hier Robustheit erlangt. Eine Seite ist mit der Wand verbunden. Werden Tritt- und Setzstufen gleichermaßen genutzt, so findet eine gleichmäßige Verteilung der Belastung auf die gesamte Treppenkonstruktion statt. Die Wangentreppe kann aus Holz und Metall gefertigt werden und ist der Standard im Wohnbereich.

Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden eine Treppenvariante zu wählen, welche gut aussieht. Denn eine Treppe verfügt, je nach Material und Wertigkeit, über eine Haltbarkeit von bis zu 50 Jahren und darüber hinaus.

Treppen außerhalb von Gebäuden

Außentreppen müssen robuster sein als die Varianten im Inneren von Gebäuden. Das Material muss der Witterung standhalten und gleichzeitig auch bei Regen und Schnee einen sicheren Tritt gewährleisten. Die Auswahl ist vom Nutzungszweck und Einsatzort abhängig.

  • Betontreppe
    Diese Variante kann vor Ort, oftmals sogar vom Nutzer selbst, gegossen werden. Heutzutage ist es jedoch üblicher, die einzelnen Bestandteile innerhalb eines Fertigsets zusammenzusetzen. Da die einzelnen Teile sehr robust und massiv sind, geht der Aufbau sehr schnell. Die Betontreppe eignet sich für den Treppenaufgang zum Haus, aber auch zum Abgang in den Keller. Vorteilhaft ist ebenso, dass die Betontreppe sehr schnell belastet werden kann. Um eine Betontreppe anschaulich zu gestalten, müssen zumeist noch ein Belag und ein Geländer ausgewählt werden.

  • Natursteintreppe
    Naturstein ist ein vielfältiges Material. Vom Aussehen gibt es zahllose Varianten. Gemeinsam haben sie, dass es meist nur wenige Stufen sind. Die Gestaltung kann hierbei sehr frei gewählt werden. So kann eine Natursteintreppe zum Highlight des Gartens werden, aber auch dem Eingangsbereich des Hauses schmeicheln. Granit macht hier einen sehr hochwertigen Eindruck.

  • Stahltreppe
    Nicht nur für den Fluchtweg ist Stahl eine elegante Lösung. In geschwungener Bauform kann diese Treppenart auch genutzt werden, um beispielsweise das erste Stockwerk zu erreichen. Der Weg zu einem Balkon oder der Terrasse ist ebenfalls so zu bewerkstelligen. Der Eingang zu einer gesonderten Wohneinheit im ersten Stockwerk kann mit einer Spindelstahltreppe hergestellt werden. Häufig sind diese Treppenarten verzinkt.

  • Gusseisentreppe
    Diese Variante ist robust, aber auch sehr teuer. Es handelt sich um ein Material, welches die Zeit überdauert. Aus diesem Grund werden häufig besonders schöne Treppen aus diesem Werkstoff gefertigt. Mit einem schönen Geländer machen sie außerhalb praktisch überall eine gute Figur. Das Aussehen kommt jedoch bei längeren Treppen besser zur Geltung.

  • Fluchttreppe
    Diese Variante wird häufig auch als Feuertreppe bezeichnet. Sie führt von den einzelnen Stockwerken eines größeren Hauses an der frischen Luft nach unten. Bei einem Brand soll so dem Feuer, der Hitze und dem Qualm entkommen werden. Da selten genutzt steht der Zweck im Fokus. In den Länderbauordnungen ist von einer notwendigen Treppe die Rede. Stahltreppen eignen sich für diesen Zweck, da sie feuerbeständig sind.

  • Gartentreppe
    Bei abschüssigem Gelände oder für den Aufgang in den Garten werden häufig zwei bis fünf Stufen als Gartentreppe genutzt. Häufig handelt es sich um eine Nebentreppe, da der Garten auch anderweitig zu erreichen ist. Beton oder Naturstein ist hier häufig die erste Wahl. Beides hält sich draußen lange und kann vom Design in den Garten eingebunden werden. Gerade Sandstein wird geschätzt.

  • Kellertreppe
    Nicht selten führt ein weiterer Eingang über den Keller ins Haus. Hier muss natürlich bereits eine Verbindung über eine Treppe hergestellt werden. Betonstufen sind die Regel. Ein Geländer aus Metall bringt die Bewohner sicheren Schrittes in das untere Stockwerk. Dies ist insbesondere sinnvoll, wenn der Keller als weitere Wohneinheit ausgebaut wurde.

Auch andere der bereits vorgestellten Treppen machen sich im Außenbereich gut. Eine Spindeltreppe wird wegen ihrer platzsparenden Komponente, bei gleichzeitig ansehnlichem Design, gerne gewählt. Aber auch die Wangentreppe ist für einen eleganten Eingangsbereich in Mode. Bei einer Außentreppe kommen häufig Riffelbleche zum Einsatz. Diese lassen das Wasser durch und ermöglichen dennoch einen sicheren Tritt. Mit der richtigen Holzsorte kann auch dieses Material außerhalb von Gebäuden Verwendung finden. Eine entsprechende Beschichtung und qualitativ hochwertige Holzart ist jedoch notwendig. Ebenso wie die Innentreppen sind die Außentreppen in zahlreichen Variationen und Materialien vorhanden. Die Auswahl muss zum Design des Hauses passen, der Witterung standhalten und gleichzeitig den jeweiligen Zweck erfüllen. Wegen einer Baugenehmigung sollte vor dem Aufbau einer Außentreppe beim zuständigen Bauamt nachgefragt werden.

 

 

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