Während der Corona-Pandemie haben wir alle gelernt, wie wichtig unser Zuhause ist. Wir waren in Teilen gezwungen, im Home-Office zu arbeiten. Die Kinder mussten zu Hause betreut werden und haben, wenn überhaupt, ihre schulischen Angelegenheiten online erledigt. Viele Menschen haben in dieser Zeit bemerkt, dass es durchaus möglich ist, seinen Lebensmittelpunkt in die eigenen vier Wände zu verlegen. Andererseits haben sich auch viele mehr Platz und Raum für die Möglichkeit eines persönlichen Rückzugs gewünscht. Dies alles gehört auch zu den Gründen, warum sowohl Mietangebote als auch Kaufangebote auf dem Immobilienmarkt zur Mangelware geworden sind. Und da auch in diesem Segment Angebot und Nachfrage den Markt regeln, sind Mieten und Kaufpreise stark angestiegen. Auch deshalb haben viele Menschen darüber nachgedacht haben, sich ein Haus zu bauen.
Informatives für Bauinteressenten, Bauherrn und Hausbesitzer.
Für Bauunternehmer und Häuslebauer neigt sich ein unruhiges Jahr dem Ende. Die Preissteigerungen waren enorm, Lieferprobleme sorgten für Bauverzögerungen und viele Bauherrn hatten mit Mehrkosten zu kämpfen. Beginnen wir mit Statistik:
Ein Bauherr will von seinem Architekten im Prinzip zweierlei: Dass er das Bauvorhaben gemäß seinen Vorstellungen plant und dabei gleichzeitig seine wirtschaftlichen Verhältnisse beachtet. Die zwischen Ihnen und Ihrem Architekten vereinbarte sog. maximale Baukostensumme darf also nicht überschritten werden. Überschreitet Ihr Architekt sie, macht er sich Ihnen gegenüber haftbar. So lautet die bisherige verbraucherfreundliche Rechtsprechung.
Wer ein Grundstück, ein Haus oder eine Wohnung kauft, muss auch Grunderwerbsteuer zahlen. Ihre Höhe bemisst sich prozentual am Kaufpreis und wird seit 2006 von den einzelnen Bundesländern eigenständig festgelegt. Bis 2005 lag die Grunderwerbsteuer bundesweit bei 3,5 %, seit 2006 hat sich da eine Menge getan: Nur in Bayern und Sachen ist es bei dieser Höhe geblieben, nach und nach wurde die Steuer in allen anderen Ländern angehoben. 2020 betrug sie in den anderen 14 Bundesländern zwischen 4,5 % und 6,5 %. Dieser Unterschied mag auf den ersten Blick gering erscheinen, wirkt sich aber bei Immobiliengeschäften mit einer Kostensteigerung von mehreren tausend Euro aus. Die Finanzämter versenden die Steuerbescheide etwa vier bis sechs Wochen nach dem Kauf. Da liegt die Überlegung nahe, ob es Wege gibt, die Steuer zu reduzieren.
Bauen gilt jetzt schon als recht teuer und ein weiterer Preisaufschwung der Immobilienbranche wird erst noch erwartet. Experten gehen davon aus, dass auch in den kommenden zehn Jahren in mehr als der Hälfte aller 401 deutschen Landkreise und Städte eine erneute Wertsteigerung erfolgt. Hatten Menschen mit dem Wunsch nach einem Eigenheim zu Beginn der Pandemie noch gehofft, dass die Immobilienpreise sinken, erfahren sie jetzt bittere Enttäuschung. Viele sind davon ausgegangen, dass durch die Corona-Krise auch die Anfragen nach Immobilien zurückgehen, was automatisch Preise und Kosten sinken lässt. Aber in fast allen Bereichen, die den Bau betreffen, klettern die Preise nur noch weiter gen Himmel. Ganz im Gegenteil interessieren sich jetzt mehr Menschen für die eigenen vier Wände. Es werden mehr Anfragen gestellt, mehr Verträge geschlossen und mehr Baukosten abgerechnet. Das DIW Berlin (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) bestätigt das kontinuierliche Preiswachstum. Wir haben uns an dieser Stelle einmal mit den Gründen befasst, warum das Bauen im Allgemeinen so teuer geworden ist:
Der Traum vom eigenen Haus wird Interessenten häufig durch schlüsselfertige Neubauten näher gebracht. Geworben wird mit Rundum-Sorglos-Paketen zum Festpreis, die nach ihrer Fertigstellung einfach so bezogen werden können. Doch nur selten bleibt es beim Festpreis, da Klauseln in Baubeschreibung und Bauvertrag häufig Raum für gewisse Aufpreise bieten. Besonders hellhörig sollten Bauinteressenten bei dem kleinen Wörtchen „bauseits“ werden, da es bei dieser Formulierung oft teuer wird.
Experten registrieren seit Anfang 2021 einen deutlichen Anstieg bei den Baukosten. Stark gestiegen sind neben den Kosten für Baumaterial die Deponiekosten, Energiekosten und Rohstoffkosten. So haben sich die Kosten für Betonstahl innerhalb von 4 Wochen um 10 % erhöht, bei den EPS-Dämmstoffen ist eine Preissteigerung von 25 % zu verzeichnen. Beklagt werden auch stark gestiegene Preise für Bauholz. Diese lassen sich auf den schlechten Zustand unserer Wälder zurückführen. Das zwingt die Bauwirtschaft, Holz im Ausland zu beziehen, was allein durch den Transport zu Preissteigerungen führt.
Die korrekte Feststellung der Bodenklassen ist seit jeher ein entscheidender Kostenfaktor. Die Notwendigkeit einer korrekten Klassifizierung wird auch nach der Einführung der Homogenbereiche, die die Bodenklassen abgelöst haben, bestehen bleiben. In vielen Fällen sind Bauunternehmen in ihrer Kalkulation von einer zu niedrigen Bodenklasse ausgegangen – es sei dahingestellt, ob dahinter Unwissenheit oder Absicht gestanden hat.
Oft werden wir gefragt, wo sich beim Hausbau richtig Geld sparen lässt, denn jeder Bauherr weiß, dass ein Neubau sehr teuer ist. Vielen Bauherren ist es offenbar nicht bewusst, dass es einige Möglichkeiten gibt, günstiger zu bauen. Wichtig ist dabei, Unnötiges von Wichtigem zu unterscheiden, um dann wegzulassen, was entbehrlich ist.
Das dürfte jeder Bauherr kennen: Bei der Besprechung mit der Baufirma oder dem Architekten sind selbstverständlich auch die Baukosten ein Thema. Da die finanzielle Leistungsfähigkeit oder –bereitschaft von Auftraggebern sehr unterschiedlich ist, muss immer geklärt werden, wie viel der Hausbau höchstens kosten darf.
Um das Thema Baukostenobergrenzen ranken sich sowohl bei Architekten und Bauunternehmern als auch ihren Kunden einige Mythen. Hierzu gab es 2015 zwei interessante Urteile des Bundesgerichtshofs (BGH).