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Stromanbieter wechseln - einfach zum günstigen Strompreis

Preisexplosion beim Strompreis: 2021 haben sich die Preise an der Strombörse zum Jahresende im Vergleich zum Jahresanfang mehr als verdreifacht. Privatkunden zahlen mittlerweile fast 37 Cent pro Kilowattstunde. Durch die Einführung von Smart Metern werden die Kosten erst recht ersichtlich. Umso wichtiger ist es, Strom zu sparen und den günstigsten Tarif auszusuchen. Wir klären den Unterschied zwischen großen Energiekonzernen und kleinen Anbietern, liefern Informationen rund um billigen Strom und zeigen, wie der Stromanbieterwechsel funktioniert.

Gegen teuren StromDie großen Energiekonzerne haben treue Kunden

Regelmäßig schockieren die Energiekonzerne wie E.On, EnBW, RWE und Vattenfall die Verbraucher mit drastischen Preiserhöhungen. Sie ernten dafür einen Sturm der Entrüstung, doch die Quittung für die hohen Preise erhalten sie selten. Die meisten Kunden bleiben ihrem Stromanbieter trotzdem treu. Vielleicht liegt es an der Befürchtung bei einem Wechsel für einige Tage ganz ohne Energie dazustehen? Doch die Angst ist unbegründet, denn in Deutschland gibt es eine gesetzlich zugesicherte Grundversorgung. Falls beim Wechsel etwas schief gehen sollte oder der neue Anbieter nicht liefert, ist der Grundversorger dazu verpflichtet, trotzdem Strom zu liefern. Dies gilt auch, wenn der bisherige Stromanbieter insolvent wird.

Viele kleine Anbieter mit günstigen Strompreisen

Würden mehr Verbraucher den Anbieter wechseln, hätte das ganz allgemein einen positiven Effekt auf die Entwicklung der Preise, denn es würde ein größerer Wettbewerb auf dem Strommarkt entstehen. In den meisten Netzgebieten können die Verbraucher mittlerweile unter mehr als fünfzig Stromlieferanten auswählen. Die kleineren Lieferanten bieten häufig deutlich günstigere Preise als die Großkonzerne an.

Strompreise vergleichen

Ob man zu viel für seinen Strom bezahlt, findet man am, einfachsten heraus, wenn man die Konditionen verschiedener Stromanbieter vergleicht. Im Internet gibt es eine vielzahl Tarifrechner, mit denen man bequem die Anbieter in seiner Region vergleichen kann. Lediglich die Eingabe von Postleitzahl und Jahresverbrauch sind dafür notwendig.

So leicht funktioniert der Stromanbieterwechsel

Wenn man für sich einen Anbieter mit einem günstigen Tarif gefunden hat, ist der Wechsel denkbar einfach. Meist übernimmt der neue Stromanbieter die notwendigen Formalitäten. Diese Angaben braucht er dafür:

  • Gewünschter Wechselzeitpunkt
  • Nummer des Stromzählers und aktueller Zählerstand
  • Kundennummer beim aktuellen Anbieter

Anbieterwechsel bei Umzug

Es ist immer sinnvoll, bei einem Umzug alle Verträge einmal durchzusehen und zu überlegen, welche davon unberührt bleiben können und welche Verträge aufgelöst oder durch einen neuen Anbieter ersetzt werden können.  Doch gibt es Unterschiede innerhalb der alten Verträge. Nicht jeder Umzug ermöglicht den sofortigen Wechsel des Anbieters und nicht alle Verträge sind gleich aufgebaut:

  • Umzug innerhalb des Versorgergebiets
    Befindet sich das neue Haus innerhalb des alten Netzgebietes, erlauben Stromanbieter nicht immer eine direkte Vertragsauflösung. Nun bleibt der Versorgungsvertrag auch nach dem Umzug noch bestehen. Er kann jedoch mit der normalen Kündigungsfrist aufgelöst werden. 

  • Umzug außerhalb des Netzgebietes
    In diesem Fall ist ein sofortiger Anbieterwechsel möglich.

  • Besondere Vertragsinhalte
    Je nach Stromanbieter gibt es spezielle Klauseln, die bei einem Umzug greifen. Manchmal besteht ein Sonderkündigungsrecht, das bei einem Umzug greift. Diese Punkte machen es bereits klar: Ein Blick in den bisherigen Stromvertrag ist immer notwendig. Je nach Vertragsart können Kunden nun tätig werden. Schließt der Vertrag einen sofortigen Wechsel durch den Umzug aus, müssen Stromkunden dennoch nicht auf ewig bei ihrem Anbieter bleiben.

    Nun gibt es zwei Möglichkeiten:

    1. Vertragskündigung
    J
    eder Stromvertrag besitzt ein Kündigungsrecht. Spätestens zum Ende des Vertragsjahres ist eine Kündigung immer möglich. Besitzt der Vertrag eine einmonatige Kündigungsfrist, kann der Wechsel sehr schnell nach dem Umzug stattfinden. Wer rechtzeitig kündigt, ist sogar aus dem Vertrag draußen, wenn der Umzug begonnen wird.

    2. Sonderkündigungsrecht
    Hat der Vertrag längere Kündigungsfristen, besteht weiterhin die Hoffnung auf einen vorzeitigen Wechsel. Sobald der Stromanbieter die Preise erhöht, kann der Vertrag vorzeitig aufgelöst werden. Hier greift das Sonderkündigungsrecht. Aber Vorsicht: Das Recht betrifft ausschließlich Preiserhöhungen, die alleinig durch den Anbieter hervorgerufen werden. Steigen die Kosten, die der Staat auf den Strom aufrechnet, ist eine Sonderkündigung nicht möglich.

Grundsätzlich ist es immer zu empfehlen, sich mit einem Preisvergleich und einem eventuellen Wechsel des Anbieters zu beschäftigen. Das trifft insbesondere auf Kunden zu, die bislang bei dem Grundversorger Kunde waren. Dessen Preise sind zumeist deutlich höher als die Gebühren anderer Anbieter.

Wie groß ist das Sparpotenzial?

Wie viel Geld Stromkunden durch einen Wechsel sparen können, hängt natürlich vom bisherigen Vertrag und dem neuen Anbieter ab. Kunden in der Grundversorgung können teils bis zu 70 Prozent der Stromkosten durch einen Wechsel sparen. Um den Vergleich korrekt durchzuführen, sollten vorab mehrere Punkte berücksichtigt werden:

  • Stromverbrauch
    In der Regel muss der Stromverbrauch bei einem Wechsel angegeben werden. Der vermutliche Verbrauch wird anhand der Personen im Haushalt berechnet. Es hilft aber auch ein Blick in die bisherige Abrechnung. Doch Vorsicht: Betrifft der Umzug einen Wechsel von einer Mietwohnung in ein Haus, steigt der Stromverbrauch oftmals an.

  • Stromart
    Natürlich kommt stets der gleiche Strom aus der Steckdose. Wer durch den Wechsel aber zu einem Anbieter von Strom aus erneuerbaren Energien wechseln möchte, zahlt in der Regel ein wenig mehr.

Was ist beim Wechsel zu beachten?

Das Wechseln des Stromanbieters ist sehr einfach. Wurde ein guter Anbieter gefunden und ein Vertrag abgeschlossen, kümmert dieser sich um die Anmeldung des Vertrags bei der Bundesnetzagentur und führt den Wechsel automatisch durch. Kunden sollten nur zusätzlich eine Kündigung beim alten Anbieter durchführen. Dennoch kann der Wechsel Hürden beinhalten, die mit dem Neuvertrag in Verbindung stehen:

  • Bonuszahlungen
    Etliche Stromanbieter bieten Bonuszahlungen, wenn der Vertrag für eine bestimmte Dauer eingegangen oder über den Zeitraum heraus verlängert wird. Die Bonuszahlung sollte auf den Abschlag angerechnet und nicht erst nach einem Vertragsjahr ausgezahlt werden. 

  • Sicherheit
    Sehr günstige Stromanbieter oder Anbieter mit einem hohen Bonus sind teilweise mit Vorsicht zu genießen. Das gilt insbesondere, wenn die Kosten für ein Jahr im Voraus bezahlt werden sollen. Meldet der Anbieter während der Vertragslaufzeit Insolvenz an, erhalten bisherige Kunden nur in den seltensten Fällen ihr Geld zurück.

  • Kündigungsfristen
    Neue Stromverträge sollten kurze Kündigungsfristen haben. Sie sind zwar oft ein wenig teurer als Jahresverträge, erlauben aber mehr Spielraum bezüglich eines weiteren Wechsels.

  • Paketpreise
    Wird der neue Abschlag anhand der geschätzten Verbrauchssumme berechnet und wird die Summe mehr oder weniger eingehalten oder unterschritten, erhalten Stromkunden einen Teil ihrer Abschläge zurück. Allerdings haben viele Anbieter eine Mindestabnahmemenge. Wer darunter liegt, zahlt zumeist eine Strafe, die die Rückzahlungssumme erheblich verringert.
    Diese Punkte lassen sich durch einen guten und sinnvoll durchgeführten Vergleich der Stromanbieter aber gut berücksichtigen und aus dem Raum schaffen.

Weitere Tipps zum Stromanbieterwechsel

Mit einem Wechsel zu einem günstigeren Stromanbieter kann man eine beachtliche Summe pro Jahr sparen und außerdem dazu beitragen, dass mehr Wettbewerb auf dem Strommarkt herrscht. Im Folgenden geben wir weitere Tipps zum Thema Stromanbieterwechsel.

  • Nicht nur auf den Strompreis achten
    Zwar ist der Preis für die meisten das ausschlaggebende Kriterium, sich für einen bestimmten Anbieter zu entscheiden, doch sollte man genauer hinschauen. Neben dem Tarif sind auch die Vertragskonditionen wichtig. Je kürzer die Laufzeiten, desto flexibler ist der Kunde und kann bei einer Strompreiserhöhung schneller wieder kündigen.

  • Vorsicht bei Vorkasse
    Vorsicht ist geboten, wenn ein Anbieter Vorauskasse der Gebühren verlangt. Geht das Unternehmen pleite, ist das Geld verloren.

  • Augen auf bei Paketpreisen
    Viele auf dem ersten Blick günstig erscheinende Paketpreise sollten Verbraucher genau zu prüfen. Ist der Preis an eine bestimmte Verbrauchsmenge gekoppelt, bekommt man kein Geld zurück, wenn man weniger Strom verbraucht.

  • Voraussetzungen für Boni prüfen
    Manche Energieversorger versuchen Neukunden mit einem Bonus im ersten Jahr zu locken. Hier muss man genauer hinschauen, unter welchen Voraussetzungen dieser gewährt wird. Ist er an eine lange Vertragsbindung gekoppelt, ist das Angebot unter Umständen nicht so konkurrenzfähig, wie es auf den ersten Blick erscheint. Entfernt man bei den Strompreisrechnern im Internet das Häkchen „Einmaligen Bonus berücksichtigen“, fällt es leichter, die Angebote zu vergleichen.

  • Information über Preiserhöhung
    Erhöht ein Anbieter seine Preise, muss er den Kunden darüber in einem Schreiben transparent darüber aufklären. Dies funktioniert aber leider nicht immer. Laut bei einer Forsa-Umfrage unter Stromkunden zeigte sich, dass jeder Sechste das Schreiben nicht als Ankündigung einer Preiserhöhung erkennen konnte. Deshalb ist es ratsam, bei jeglichem Schriftverkehr mit dem Stromanbieter immer genau hinzusehen – und notfalls wieder zu wechseln.

Fazit

Den Stromanbieter zu wechseln ist einfach und unkompliziert. Mit einem Wechsel kann man Geld sparen und den Wettbewerb auf dem Strommarkt anheizen. In Vergleichsportalen im Internet können die Tarife und Vertragskonditionen der Anbieter verglichen werden.

 

 
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