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Gewächshaus planen: Diese 9 Punkte sollten beachtet werden

Lange Zeit waren sie in Vergessenheit geraten, doch in den letzten Jahren finden immer mehr Gartenbesitzer Gefallen an ihnen. Die Rede ist vom Gewächshhaus. Sie sind eine hervorragende Möglichkeit, ganzjährig eigenes Obst und Gemüse anzupflanzen und lassen sich auch anderweitig sinnvoll nutzen. Damit das Gewächshaus allen Anforderungen gerecht wird, ist eine gute Planung nötig.

1) Arten von Gewächshäusern

Bei Gewächshäusern unterscheidet man grundsätzlich zwischen zwei verschiedenen Bauarten. Das klassische Gewächshaus, das inmitten des Gartens zu finden ist, wird als freistehend bezeichnet. Daneben gibt es auch die Möglichkeit, das Gartenhaus an einer Hausmauer anzubringen. Dies bezeichnet man dann als das angelehnte Gewächshaus.
Beide Bauarten haben ihre Vor- und Nachteile. Das frei stehende Gewächshaus kann flexibel dort aufgestellt werden, wo der beste Standort dafür ist, während man mit einem angelehnten Modell an die bereits vorhandenen Wände gebunden ist. Zweiteres ist dafür meist preiswerter.

2) Größe des Gewächshauses

Auch im Winter kann man in einem Gewächshaus Gemüse anpflanzen und ernten.Die Größe des Gewächshauses ist vor allem von der Frage abhängig, wie viel darin angepflanzt werden soll. Wer nur ein paar kleine Pflänzchen großziehen möchte, benötigt weniger Platz, als ein Selbstversorger, der im Gewächshaus mehrere Kilogramm Obst und Gemüse züchten möchte.
Zudem sollte man sich die Frage stellen, ob das Gewächshaus lediglich zum Gärtnern in den kühleren Monaten genutzt werden soll oder ob es vielleicht auch als gemütlicher Rückzugsort oder Stauraum für Gartenmöbel zur Verfügung stehen soll. In der Regel haben Gewächshäuser eine Grundfläche von rund 5-15 m².

3) Material des Gewächshauses

Gewächshäuser gibt es in unterschiedlichen Größen und Ausführungen. Auch die Materialien können variieren:

  • Doppelstegplatten aus Kunststoff sind extrem robust, schlagfest und witterungsbeständig. Außerdem isolieren sie sehr gut. Mit der Zeit kann das Material jedoch stumpf und unter Umständen auch rissig werden. Dann müssen die Platten ausgetauscht werden.

  • Doppelstegplatten aus Plexiglas Sie besitzen eine schicke Echtglas-Optik und sind stabiler als herkömmliche Glasplatten. Weitere Vorteile dieser Platten sind ihre Wetterfestigkeit und ihre Langlebigkeit.

  • Glasplatten sehen hochwertig aus, weisen eine hohe Lichtdurchlässigkeit auf und sind einfach zu reinigen. Allerdings ist das Material bruchempfindlich, wenig langlebig und isoliert nur mittelmäßig.

Tipp:
Wer sein Gewächshaus ganzjährig nutzen und auch im Winter bepflanzen will, der sollte am besten zu Doppelstegplatten greifen. Diese isolieren sehr gut und können mit ihrer Langlebigkeit und Robustheit überzeugen.

4) Fertigbausatz oder DIY?

Hat man die Frage nach der Größe, der Bauart und dem Material des Gewächshauses geklärt, kann man sich entweder auf die Suche nach einem entsprechenden Fertigbausatz machen oder selbst handwerklich aktiv werden.
Ein Fertigteil-Gewächshaus ist dann eine gute Wahl, wenn ein Bausatz in der gewünschten Ausführung angeboten wird, man die zusätzliche Arbeit des Zuschnitts und der exakten Planung vermeiden und Zeit im Aufbau einsparen will. Ein DIY-Gewächshaus eignet sich für geschickte Handwerker, die ein individuelles Häuschen für ihren Garten wollen, das ihren Anforderungen entspricht.

5) Standort

Unabhängig davon, was im Gewächshaus angepflanzt werden soll, ist ein möglichst sonniger Standort empfehlenswert. Gerade Jungpflanzen brauchen eine Menge Licht und genügend Wärme, um gut wachsen zu können. Optimal ist die Ausrichtung des Gewächshauses von Ost nach West – so kann die Sonneneinstrahlung optimal ausgenutzt und das Gewächshaus gut erwärmt werden.

6) Bewässerung

Ein automatisches Bewässerungssystem kann einem das Gießen und damit einen Teil der Gartenarbeit abnehmen. Unabhängig davon, ob man gerade zu Hause ist, werden die Pflanzen mit einer bestimmten Menge Wasser gegossen. Das kann gerade bei empfindlichen Jungpflanzen vorteilhaft sein.
Allerdings ist die Installation eines Bewässerungssystems auch mit einem gewissen Aufwand verbunden. Man braucht die entsprechenden Wasserleitungen bzw. zumindest einen Wasseranschluss und ein hochwertiges Bewässerungssystem, das die Pflanzen zuverlässig mit Wasser versorgt.

7) Heizung

Will man das Gewächshaus auch im Winter als vollwertige Gartenfläche nutzen, kommt man um eine Heizung kaum herum. Natürlich schaffen eine gute Wärmedämmung und das richtige Plattenmaterial schon eine gute Basis, aber wenn die Sonneneinstrahlung im Winter gering ist, heizt sich das Gewächshaus nicht besonders stark auf. Für manche Pflanzenarten kann es dann zu kalt werden. Auch wenn man das Gewächshaus als erweiterten Wohnraum nutzen will, macht eine Heizung natürlich Sinn.
Für robuste Winterpflanzen hingegen reicht Sonnenwärme meist aus – in diesem Fall ist keine zusätzliche Heizung nötig.

8) Sinnvoll einrichten

Ebenso wichtig ist die Planung des Gewächshaus-Innenbereichs. Diese variiert je nachdem, wofür das Gewächshaus genutzt werden soll. Einplanen sollte man in jedem Fall abgegrenzte Bereiche für die Beete und einen Gehweg. Außerdem sind ein Pflanztisch oder Regale für die Aufbewahrung von Gartenutensilien sinnvoll. Soll das Gewächshaus auch als Wintergarten oder Rückzugsort genutzt werden, sollte hierfür der entsprechende Platz eingeplant werden.
Die Planung des Innenbereichs sollte man am besten schon vor dem Kauf bzw. dem Bau des Gewächshauses angehen. Sonst kann es womöglich passieren, dass das Gewächshaus zu klein ausfällt oder die falsche Form hat.

9) Baugenehmigung?

Die meisten kleinen Gewächshäuser sind zwar nicht genehmigungspflichtig, aber hier sollte man in jedem Fall auf Nummer sicher gehen und beim zuständigen Bauamt anfragen, ob es einer speziellen Genehmigung bedarf und ob für den Bau etwas Besonders zu beachten ist (z. B. Abstände zum Nachbargrundstück). Wird ein Gewächshaus ohne Genehmigung aufgebaut, obwohl eine dafür erforderlich gewesen wäre, muss es im schlimmsten Fall wieder abgerissen werden.

Fazit: Gute Planung ist die halbe Miete

Um das selbstgebaute Gewächshaus optimal nutzen zu können, ist eine gute Planung essentiell. Macht man sich schon im Vorhinein Gedanken, welche Funktionen es erfüllen soll und wie viel Platz benötigt wird, kann man jeden Zentimeter des Gewächshauses perfekt ausnutzen. Hohe Erträge an Obst und Gemüse sind einem so schon fast sicher.

 

Foto: © ws-onlineshop.de

 

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