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Feng Shui am Bau

Die Planung eines Wohn- oder Geschäftshauses erfordert zahllose Arbeitsschritte, damit das Endergebnis optimal auf seine Nutzer zugeschnitten ist. Einer der wichtigsten Schritte ist die Analyse der raumpsychologischen Aspekte, denn ein Haus ist nicht nur eine tote Hülle, die uns vor Regen schützt. Vielmehr bestehen zahllose Verbindungen auf psychologischer Ebene zwischen dem Menschen und seiner gebauten Umgebung. Der Mensch gestaltet aktiv seine Umgebung, diese wiederum wirkt sich auf den Menschen und sein Leben aus.

Während wir die Gestaltung durch den Menschen bewusst wahrnehmen und steuern, findet die Beeinflussung durch die Umgebung in der Regel auf einer unbewussten Ebene statt. Das wirkt sich nicht nur auf wenig greifbare Dinge wie das Wohlbefinden aus, sondern auch ganz konkret in Erfolg oder Misserfolg, Gesundheit oder Krankheit sowie Harmonie oder Streit. Ein Wohnhaus steuert das Verhalten und den Erfolg seiner Bewohner, ohne dass diese es bewusst wahrnehmen könnten. Lediglich die Auswirkungen dieser Beeinflussung sind spürbar. Um diese über das Unterbewusstsein laufende Wechselwirkung deutlich zu machen, wurden in nahezu jeder Kultur Methoden zur Analyse entwickelt. Auch die westlich-wissenschaftliche Psychologie beschäftigt sich seit einigen Jahren mit dem Thema.

Siehe auch: hausbauberater.de/feng-shui

Feng Shui

Eines der am weitesten entwickelten Systeme stammt allerdings aus China und wird für gewöhnlich als Feng Shui oder auch chinesische Raumpsychologie bezeichnet. Die ersten schriftlichen Dokumente dazu sind bereits aus der Zeit um 500 v. Chr. bekannt, damals allerdings noch deutlich weniger komplex als heute und auch noch nicht unter dem Namen Feng Shui. Während es zu damaliger Zeit um das reine Überleben der Gemeinschaft ging, spielen heute Faktoren wie finanzieller Erfolg, Harmonie und Gesundheit eine Rolle. Das Grundprinzip ist allerdings das gleiche: mithilfe der chinesischen Raumpsychologie Feng Shui kann eine für den Menschen optimale Umgebung gefunden oder geschaffen werden, die ihm dabei hilft, seine Ziele zu erreichen.

Anwendung

Dazu stehen dem Nutzer heutzutage eine ganze Reihe von Berechnungs- und Analysemethoden zur Verfügung, die er je nach Aufgabenstellung anwenden kann. Idealerweise sollte Feng Shui bereits in die Gebäudeplanung integriert werden, da es  sehr viel mit der Grundstruktur und der Lage eines Hauses innerhalb der Umgebung arbeitet.  Beides lässt sich vor dem Bau noch leicht beeinflussen, während es danach schwer wird, noch etwas zu verändern. Ein Feng Shui-Berater wird dabei immer von aussen nach innen vorgehen: Am Anfang steht die Analyse der Hausumgebung, dabei werden alle landschaftlichen Gegebenheiten mit einbezogen, angefangen bei Bergen, Tälern, Flüssen und Seen, über Wälder, Wiesen und Felder bis zur bestehenden Bebauung inklusive der Straßen und Gebäude.

Die nächste Ebene ist das Grundstück, auf dem das Haus gebaut werden soll. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen, da das eigene Grundstück individuell gestaltet werden kann. 

Im Anschluss daran wird auf Basis der bereits gewonnenen Untersuchungsergebnisse ein Grundriss erstellt, der die raumpsychologischen Anforderungen mit den Wünschen der Bauherren und den gesetzlichen Rahmenbedingungen in Einklang bringt. Hier fließen dann Aspekte wie beispielsweise die Himmelsrichtungen, zeitliche Faktoren und natürlich auch die Bedürfnisse der späteren Nutzer mit ein. Jeder Mensch reagiert ganz spezifisch auf sein Umfeld, weshalb Wohngebäude immer auf jeden einzelnen Bewohner abgestimmt werden sollten. Wenn das Gebäude für eine Vermietung oder zum Verkauf vorgesehen ist, wird eine Lösung gefunden, die für eine  möglichst große Personengruppe bestimmt ist.

Kosten

Eine Feng Shui-Planung macht ein Haus nicht unbedingt teurer. Die einzige Teuerung liegt beim Honorar des Beraters, das aber in der Regel bei nur einem Prozent der Bausumme liegt. Es müssen aus Sicht des Feng Shui weder spezielle Baustoffe verwendet noch komplexe Grundrisse erstellt werden. Gutes Feng Shui spürt man, aber man sieht es nicht, weshalb der Bau eines Feng Shui- Hauses nicht teurer ist als der eines konventionellen Gebäudes. Dafür hilft ein perfekt abgestimmtes Haus seinen Bewohnern dabei, beruflich erfolgreich genug zu sein und es auch bezahlen zu können.

Esoterik?

Ein wenig Vorsicht ist geboten bei all zu esoterisch anmutenden Feng Shui-Angeboten. Seit der Esoterikwelle der 1970er Jahre wird unter dem Begriff Feng Shui nicht mehr nur die Raumpsychologie angeboten, sondern auch allerhand Nippes vom Windspiel über den Kristall bis zum Zimmerbrunnen. Diese Gegenstände sind für das chinesische Feng Shui nicht erforderlich. Leider tummeln sich auch unter den Beratern eine Menge Esoteriker, die anstatt der komplexen Berechnungen der Originalmethoden lieber eine nette Show bieten und ansonsten wenig hilfreich sind.

Da Feng Shui kein geschützter Begriff ist, lässt sich dagegen auch nichts unternehmen. Im Zweifelsfall schadet es nicht, einem Berater im Vorfeld gründlich auf den Zahn zu fühlen und sich ggf. Referenzen zeigen zu lassen.


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