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Wie sich Dachtypen hinsichtlich der Kosten unterscheiden

Wenn Sie ein Haus planen, werden Sie sich früher oder später Gedanken über das Dach machen müssen. Bei der Wahl des perfekten Daches spielen viele Aspekte eine Rolle. Neben der Optik kommt hier vor allem der Preis zum Tragen, denn manche Dachtypen sind wesentlich günstiger als andere. Wie viel die einzelnen Dacharten im Vergleich kosten und was den Preis besonders stark beeinflusst, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Diese Faktoren beeinflussen den Preis am meisten

Der Preis eines neuen Daches setzt sich aus mehreren Größen zusammen. Am meisten beeinflussen diese fünf Aspekte die Gesamtkosten:

  • Größe der Dachfläche
    Die Fläche des Daches ist von Dachtyp zu Dachtyp unterschiedlich und entscheidend für den Preis der Dacheindeckung. Im Schnitt kostet eine komplette Eindeckung zwischen 8.000 und 13.000 €.

  • Unterkonstruktion & Dachstuhl
    Manche Dachformen sind aufwendiger zu bauen als andere. Das hängt vor allem von der Art der Dachunterkonstruktion und des Dachstuhls ab. Sie machen einen großen Teil der Gesamtkosten aus.

  • Dachabdeckung
    Die Art der Dachabdeckung ist vor allem bei Dächern mit viel Dachfläche entscheidend. Sie können hier zwischen verschiedenen Materialien wählen, die preislich variieren.

  • Dämmung
    Welche Dachdämmung für Ihr Haus notwendig ist, hängt davon ab, ob Sie das Dachgeschoss als Wohnbereich oder als Dachboden nutzen wollen. Die Dämmung kostet je nach Ausführung zwischen 40 und 200 €/m².

  • Dachbleche
    Für viele Dächer benötigen Sie verschiedene Dachbleche, die den Regen gezielt von Ihrem Dach ableiten und undichte Stellen vermeiden. Die einzelnen Dachtypen benötigen verschiedene und auch unterschiedlich viele Dachbleche.

Je nachdem, für welchen Dachtyp Sie sich entscheiden, werden diese Faktoren den Preis des Daches mehr oder weniger beeinflussen. Dennoch sind alle für die Gesamtkosten zu bedenken.

So viel kosten die einzelnen Dachtypen

Ein komplettes Dach für einen Neubau kostet im Durschnitt 200 bis 300 €/m². Dieser Preis ist jedoch variabel und stark von der Größe der Dachfläche, der Dämmart und der Komplexität der Unterkonstruktion abhängig. Wie viel die einzelnen Dacharten in Detail kosten und mit welchen Dachtypen Sie besonders viel sparen können, zeigen wir Ihnen in den folgenden Kapiteln.

Satteldach

Das Satteldach gehört zu den beliebtesten und häufigsten Dachformen. Sie prägen das Bild vieler traditioneller Dörfer und Städte und werden auch heute noch sehr gerne gebaut. Optisch sieht es aus wie ein umgedrehtes V, die Dachflächen haben dabei einen Neigungswinkel von rund 30-60 Grad. Sie eignen sich besonders gut für regen- und schneereiche Regionen.
Die Kosten für ein klassisches Satteldach liegen im mittleren Bereich. Die Unterkonstruktion kostet im Durchschnitt zwischen 55 und 65 €/m² und ist vor allem von der Art des Dachstuhl abhängig. Hinzu kommen die Kosten für die Eindeckung, die bei rund 50 bis 60 €/m² liegen, sowie die Dämmkosten.

Walmdach

Walmdächer sind eine beliebte Alternative zum klassischen Satteldach. Der Grundaufbau beider Arten ist ein umgedrehtes V, beim Walmdach werden die beiden offenen Seiten jedoch noch mit zwei extra Dachflächen abgedeckt. Insgesamt besitzt es also vier Dachflächen. Dadurch ist diese Dachart überdurchschnittlich stabil und bestens für die Installation einer Fotovoltaikanlage geeignet.
Da das Walmdach vier Dachflächen besitzt, ist es im Preis deutlich höher als das Satteldach. Sie müssen hier für die Unterkonstruktion mit einem Preis vom ca. 90 bis 100 €/m² rechnen. Die Eindeckkosten liegen bei rund 80 bis 100 €/m². Natürlich muss durch die vier Dachseiten auch mehr Fläche eingedeckt und gedämmt werden.

Mansarddach

Diese Dachform besteht, wie auch das Satteldach, aus zwei aufeinander zulaufenden Dachflächen. Allerdings sind die Dachflächen nicht gleichmäßig geneigt. Das obere Drittel der Dachfläche verläuft flacher als die unteren zwei Drittel. Damit bekommt das Dach eine umgedrehte, U-ähnliche Form. Sie eignet sich besonders dann für Sie, wenn Sie mehr Platz im Dachgeschoss brauchen oder sich eine spezielle Optik für Ihr Dach wünschen. Das Mansarddach ist in der Konstruktion sehr aufwendig und zählt dadurch zu den Dacharten mit den höchsten Kosten.
Für die Unterkonstruktion müssen Sie einen Preis von mindestens 80 bis 100 €/m² einkalkulieren, die Eindeckungskosten liegen ebenso bei rund 100 €/m². Beachten Sie, dass die Dämmung im Dachbereich bei dieser Dachform oftmals aufwendiger ist, wodurch zusätzliche Kosten entstehen können.

Zeltdach

Wer seinem Haus ein mediterranes Flair verleihen will, der sollte sich das Zeltdach genauer ansehen. Es besitzt keinen Dachfirst und keine Giebel, sondern besteht aus dreieckigen Flächen, die in der Mitte des Daches (wie bei einer Pyramide) zu einer Spitze zusammenlaufen. Im Süden sind ganze Siedlungen und Dörfer mit solchen Dächern ausgestattet. Sie verleihen dem Haus einen ganz besonderen Charme und werden auch in unseren Breitengraden immer beliebter.
Das Zeltdach ist sehr kostenintensiv. Der Dachstuhl bedarf einer aufwendigen Dachkonstruktion, was die Kosten in die Höhe treibt. Rund 100 €/m² ist für den Dachstuhl ganz normal. Die Eindeckkosten liegen bei rund 90 €/m².

Flachdach

Viele neue und moderne Architektenhäuser werden mit schicken Flachdächern gebaut. Diese Dachform sieht nicht nur modisch aus, sie lässt sich auch multifunktional nutzen, z. B. als Dachterrasse. Wie der Name schon vermuten lässt, ist dieses Dach flach – es besitzt also keine große Dachneigung und auch keinen Dachfirst. Da in der obersten Wohnung keine Dachschrägen entstehen, kann die Wohnfläche besonders gut genutzt werden. 
Aufgrund seiner einfachen Konstruktion und dem geringen Aufwand beim Eindecken, ist das Flachdach besonders günstig. Lediglich 40 bis 50 €/m² kostet es im Durchschnitt. Auch die Kosten für Eindeckung, Dämmung und Entwässerung halten sich in Grenzen. Eine tolle, moderne Dachart für alle Sparfüchse!

Pultdach

Wer auf der Suche nach einer besonderen Dachform für ein modernes Haus ist und keine großen Summen ausgeben will, für den könnte das Pultdach eine gute Möglichkeit sein. Dieses Dach ist von der Konstruktion her ähnlich wie ein Flachdach, denn hat es eine durchgehende Dachfläche ohne First. Die Dachfläche ist allerdings geneigt.
Das Pultdach zählt aufgrund der relativ simplen Unterkonstruktion und der geringen Dachfläche zu den günstigen Dächern. Es liegt mit ca. 45 bis 55 €/m² preislich nur leicht über dem klassischen Flachdach. Durch die geringe Dachfläche ist auch das Eindecken vergleichsweise günstig. Ein Quadratmeter kostet dabei rund 55 bis 65 €.

Fazit

Die günstigsten Dacharten sind das Flachdach und das Pultdach. Das ergibt sich aus der einfachen Konstruktion des Dachstuhls und den geringen Eindeckkosten. Im preislichen Mittelfeld liegt das klassische Satteldach. Für Mansarddach, Zeltdach und Walmdach müssen Sie je nach Ausführung etwas mehr ausgeben. Hier kommen vor allem die aufwendigen Unterkonstruktionen und die große Eindeckfläche zum Tragen. Alle Dacharten haben jedoch ihre individuellen Vor- und Nachteile, die bei der Entscheidung für ein bestimmtes Dach bedacht werden müssen – der Preis alleine sollte nicht ausschlaggebend für Ihre Wahl sein.

 

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